176 Die Kultur
jekt in engem Zusammenhange stehen, bedeuten, sondern
gleichlautende Wortklänge. Das Brettspielsymbol z.B. 5
bezeichnet nicht nur das aus den Konsonanten m und n F
und bestimmten Vokalen bestehende ägyptische Wort für d
Brettspiel, sondern überhaupt die Konsonantenverbin- ü
dung mn, auch in anderen Worten. Das Zeichen für li
Haus bedeutet allgemein die Buchstaben pr, das Land- n
symbol bezeichnet den Konsonantlaut r3 usw. Endlich a)
ging man in manchen Fällen auch so weit, einzelne Kon- n
sonanten durch einzelne Zeichen zu symbolisieren. Fügte u
man diese Zeichen zu zweideutigen Worten hinzu, so. ver- 5
mochte man dadurch einen bestimmten Laut besonders zu
akzentuieren und dadurch die richtige Deutung des Wor- 3
tes zu erleichtern. Zu einer völligen Auflösung der Worte £
in ihre lautlichen Elemente und deren Symbolisierung di
durch einzelne Buchstaben ist man freilich nicht fort- N
geschritten. SC
Da im Ägyptischen wie in den semitischen Sprachen K
die konstanten Hauptelemente die Konsonanten sind, wäh-
rend die Vokale sich in der Flexion fortwährend ändern, be
liegt auch in der Schrift aller Akzent auf der Darstellung he
der Konsonanten. Die Vokale bleiben gänzlich unberück- AS
sichtigt, wie sie ja auch im Hebräischen eigentlich nicht al
bezeichnet werden. Es ist deshalb auch die wirkliche Aus- SC
sprache der ägyptischen Worte oft unbekannt. Die Ägypto- ni
logen helfen sich, indem sie vielfach e-Laute zwischen die SC
Konsonanten einschieben, um die Konsonantenkomplexe le
überhaupt aussprechbar zu machen. SC
Das Lesen derartiger vokallos geschriebener Schrift Ste
setzte natürlich eine weitgehende Vertrautheit mit der Le
Sprache voraus, denn es müssen alle Vokale erraten Se
‚werden. Aber die ursprüngliche Schrift war ja auch nur
für .Volksgenossen bestimmt. Erman vergleicht‘ dieses al