Wissenschaft und Philosophie 92925
SrCi{OTT Am weitesten zurück reicht die Wissenschaft in Ba-
in der bylon, Agypten und China, und zwar ist es über-
ERONGr all die Astronomie, die am. frühesten hervortritt;
setzt ihre Pflege ist natürlich nicht möglich, ohne daß gleich-
ensch. zeitig Mathematik getrieben wird. Das Studium der Ge-
stirnbewegungen hatte aber ursprünglich auch einen
5 Ahrer praktischen Zweck, den. astrologischen. Doch sind die
Hoch- Erkenntnisse, zu denen man allmählich fortschritt, so be-
NK A0L. deutende gewesen, daß ihre Erringung gar nicht denkbar
ist uns ist, ohne daß die Astronomen ein wirkliches Erkenntnis-
Scht zu interesse besessen haben.
"ven So bewunderungswürdig aber auch diese Leistungen
sind, so haben. doch weder die Babylonier noch die Agyp-
ter ein System von Wissenschaften hervorgebracht; etwas
mehr davon findet sich in China, aber nur ein Volk der
Erde kann den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, eine
üb der wissenschaftliche Erkenntnis der. Welt im umfassenden
ninis Sinne als Aufgabe erkannt und spontan in Angriff ge-
werden, nommen zu haben: die Griechen, dieses wunderbare
\cht. ist Volk, dessen Begabung die größte war, die je ein Volk
n geübt der Erde besessen hat. An keiner anderen Stelle der Welt
Zwecke sind gleichwertige wissenschaftliche Gesamtleistungen voll-
"wölker. bracht worden. Auch die griechische Wissenschaft
5. Die begann mit der Erforschung der Außenwelt und mathe-
Matten, matischen Studien, in dieser Hinsicht wohl nicht einmal
1. dem ganz spontan, sondern bedingt durch orientalisch-ägyp-
so über tische Forschung. Aber die Griechen allein haben die
at kein Erkenntnis dann sogleich auf das Ganze der Welt aus-
orjen. gedehnt. Sie haben die Philosophie geschaffen, welche
ihrer ursprünglichen und innersten Tendenz nach eine
Is nicht Erkenntnis der Gesamtheit der Wirklichkeit ist. In der
A WIE DS kurzen Zeit von drei Jahrhunderten entstand dann die
zu tan. intellektuelle Kultur der Welt, die Natur- wie die Geistes-
Oesterreich, Das Weltbild der Gegenwart 5
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