Wissenschaft und Philosophie 227
. philo- in den letzten Zügen. Das Studium ihres Unterganges
624 ist wird immer zu den fesselndsten Gegenständen gehören,
‚wischen obschon wir vielleicht angesichts der wenigen literarischen
Botanik, Trümmer, die wir besitzen, den Zerfallsprozeß niemals
‚ometrie, völlig verstehen werden. Einen bescheidenen Rest der
it, Geo- Kultur hat die Kirche gerettet, und rund tausend Jahre
stheorie, haben die europäischen Völker von ihm gelebt. Gewiß
Staats- hat die Erkenntnis nicht überall absolut stillgestanden
is zum im Mittelalter, aber jeder Versuch, sein Gesamtbild um-
‚ Ganz zugestalten, muß mißlingen. Es sind, als Ganzes ge-
die Ge- nommen, Jahrhunderte der Unselbständigkeit und des
3 Arbeit Stillstands gewesen.
yigonen- Neben dem europäischen Strom der Wissenschaft floß
Vahrheit einige Jahrhunderte ein anderer: der arabische. Er
rüheren tritt zu einer Zeit auf und gewann seine größte Stärke,
eise der als im Abendlande die Forschung sich noch im Zustande
wissen- der Stagnation befand. Zwischen 800 und 1200 weist die
otelische arabische Wissenschaft eine Blüteperiode auf. Sie ist
Zentrum kein spontanes Erzeugnis des semitischen Geistes, sondern
lität der auch sie geht auf griechische Quellen zurück. Während
der der das hellenistische Wissenschaftsstadium im Okzident ver-
es, Hip- gessen war, hatte es sich im Orient bei den syrischen
| Natur- Christen in gewissem Umfange konserviert. Von ihnen
swissen- ging es (seit 750) auf die Araber über. Ihre Begabung
vertiefte lag vorwiegend auf seiten der N aturwissenschaft. Astro-
nschaft- nomie — nebst Mathematik — und Medizin sind ihre
ns der Hauptgebiete, ferner Grammatik, Jurisprudenz und re-
selbst- ligiöse Dogmatik. Die naturwissenschaftliche Grund-
rart. richtung bekundet sich auch darin, daß die Philosophen
ır Welt- meist Ärzte waren. Seit dem Erwachen der europäischen
haftliche Produktivität tritt die arabische mehr und mehr zurück.
at. Um Ihre Produktivität erlischt mit dem allgemeinen kultu-
e bereits rellen Niedergang des Islam schließlich völlig. (Wie das
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