De Das Wesen und die Arten der Erkenntnis 9275
/ert jeder scher, Dichter usw.). Sobald ein Objekt in großer Fülle
für eine auftritt, gilt es uns alsbald nur noch als Vertreter eines
ch echter ganzen Typus (z.B. eine Fabrikarbeiterbiographie). Das
„Es ist Leben ist zu kurz, um uns mit allen Individuen näher
andschaft abgeben zu können. Die Grenzen des Interesses sind hier
ıtnis oder indes sehr verschieden. Es gibt Objekte, z. B. die Geschichte
geben zu einer Familie, einer Kleinstadt usw., für die nur ein
? Geld er enger Kreis von Personen, die damit in Lebensbeziehungen
entlicher stehen, Interesse hat. KEinzelne Verzweigungen der
Leben hat Geisteswissenschaften, besonders der Philologie und Ge-
Werte in schichte, sind infolge Erschöpfung der großen Probleme
Selbstver- geradezu in Gefahr, in der Erforschung kleinster und
chen dem unwichtiger Gegenstände zu verdorren.
thetischen Eine neuere Auffassung sieht das Ziel der Wissen-
üngt zum schaft darin, zu einem Verstehen der Welt zu gelangen.
‚ab. Und zwar gebe es zwei Arten des Verstehens, ein niederes,
das in der Auffassung eines Sachverhaltes als unter ein
iS Gesetz fallend bestehe, und eine höhere Art, die einen Tat-
bestand als Glied in einer teleologischen Handlung an-
A kann sieht. Diese Auffassung ist unmöglich, denn ein Ding
riedigung wird dadurch nicht verständlicher, daß es unter eine
eschaffen- Regel subsummiert werden kann. Vielmehr gilt nach
ır ist, er- wie vor Diltheys Satz: „Die Natur begreifen wir, das
senschaft. Seelenleben verstehen wir.“ Dabei aber gilt wieder, daß
Art, Mn der teleologische Zusammenhang nicht die einzige Art
WE SS verständnisvoller Zusammenhänge ist. Von einem Ver-
ie“. Wir stehen reden wir vielmehr überall da (aber auch nur
YDER, auf überall da), wo wir einen psychischen oder psycho-
Kristall- physischen Motivationszusammenhang nachzuerleben ver-
ı der zeit- mögen. Wenn jemand durch den Tod eines Ange-
dividuelle hörigen betrübt wird oder darüber in Tränen ausbricht
die nicht oder vor Schreck erstarrt, so ist uns das ebenso verständ-
en, Herr- lich, als wenn wir eine Brücke als künstlich hergestelltes
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