304 Die letzten Probleme
sondern bei ihnen sind auch schon die Ausgangspunkte, fl
die Axiome, evident. Eben deshalb ist dieser Teil der n
Mathematik eine ideal vollendete abstrakte Wissenschaft. =
Auch von der Logik gilt, daß sie sich aus lauter m
evidenten Erkenntnissen zusammensetzt, wofern sie nur D
echte Logik bleibt und nicht in Psychologie übergeht. Ihr N
Gebiet ist teils die allgemeine Struktur alles Wirklichen, N
teils der Bereich des rein Logischen, der reinen Bedeutun- 7
gen und der Begriffe: sie heißt dann Phänomeno- de
logie (Husserl). Beide werden in ihrer wesenheit- Se
lichen Beschaffenheit und Struktur in einem übersinn- In
lichen Apperzeptionsakt erfaßt. Die Logik ist der Mathe- FC
matik noch vorgeordnet. Ihre Erkenntnisse sind noch x
allgemeiner. B.
Mit den genannten Disziplinen erschöpft sich. der H
Umkreis der aus evidenten Sätzen aufgebauten Disziplinen. en
Mit dem Problem des Wesens der Erkenntnis steht an
in engem Zusammenhange die Frage nach den Gren- ge
zen der Erkenntnis. Kant glaubte dieselbe. mit ge
großer Bestimmtheit dahin lösen zu können, daß sie mit Ye
dem Umkreis der Wahrnehmung zusammenfallen. Die Zn
gesamte empirische Welt ist danach unserer Erkenntnis
an sich zugänglich, — Einschränkungen liegen für sie nur e
insoweit vor, als wir nicht an jede Stelle des Universums St}
hingelangen können und auch das Mikroskop seine Sicht- cf
barkeitsgrenzen hat. Die transzendente Welt fällt dagegen 4
überhaupt prinzipiell außerhalb des Bereichs unseres Er- ST
kennens, da weder unsere Verstandesbegriffe noch unsere ni
Sinne für sie Geltung besitzen.
Diese Lösung der Frage nach. den Grenzen der Er- W
kenntnis kann nicht mehr als befriedigend angesehen Sl]
werden. In Wahrheit ist auch das Transzendente nicht ee
völlig unserem Erkennen entzogen. Allerdings sind uns ni,