Full text: Das Weltbild der Gegenwart

Herkunft und Sinn der Welt und des Lebens 313 
nur graduell Paläolobiologie, die leider für uns der Farben und oft 
ınahme nicht auch der genauen Umrißformen entbehrt. 
Man kann keine wissenschaftliche Metaphysik 
3 liegen allein treiben, wenn. man nicht auch diese Seite der Welt kennt 
jeschaffenheit und wenn man nicht ein Bewußtsein von dem Maß ihrer 
Gottes müßte Bedeutung für dieselbe besitzt. 
Nun ist aber Die Welt muß nicht bloß so nebenher, sondern ganz 
xt, daß unser ernsthaft als Kunstwerk‘ eines schönheitschaffenden 
Gottesgeistes verstanden werden. Die elementarsten Be- 
ügt die Welt: standteile der Welt und alle Gesetze, von denen sie be- 
ı ästheti- herrscht werden, erstreben ästhetische Bildungen. 
nmal gesagt, Vom ästhetischen Gesichtspunkt aus gewinnen sogar 
vollkommen- die großen, sonst Entsetzen erregenden Grauenszenen der 
keit hier und Weltgeschichte eine wertpositive Bedeutung, die großen 
her ist auch Naturkatastrophen sowohl, welche über das Menschen- 
ines Kunst- geschlecht hereingebrochen sind, wie die Schreckenszeiten, 
die ihm selbst ihre Herkunft verdanken. Das Wüten 
Ästhetischen Dschingiskhans so gut wie der Untergang der Napoleoni- 
den niedrig- schen Heere in Eis und Schnee, ja selbst der Untergang 
n. Der fort- Rußlands im Bolschewismus haben als Szenen der Mensch- 
r neue For- heitsgeschichte eine erhabene Großartigkeit an sich. Es 
les Schaffen gehört zum Wesen der Welt, daß das Furchtbarste noch 
arwältigende Träger ästhetischer Werte sein kann. Und auch die Sünde 
biologischen kleiner Dimension tritt oft noch im Gewande der Schön- 
Wer eine heit auf und ist, was noch merkwürdiger ist, auch im 
‚nischen ge- innern Erlebnis zum Teil von ästhetischen Rausch- 
reihen der gefühlen begleitet. 
tion durch, Viel zu einseitig ist die metaphysische Spekulation 
g und die seit dem Auftreten des Christentums auf die ethischen 
Neapel über Probleme, welche die Wirklichkeit in so erschütternder 
jeitz” großes Zahl und von solchem Gewicht darbietet, eingestellt. Die 
‚unstformen ästhetische Seite der Welt ist gerade im Theismus nur 
enfülle der selten zu ihrem Recht gekommen (zuletzt bei Chr.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.