ö14 Die letzten Probleme
H. Weisse). Und doch kann gar kein Zweifel sein,
daß, sobald wir die Welt für Gottes Werk halten, wir Art,
ihn auch als Künstler von überwältigender Produktions- ihr s
kraft und nicht endenwollendem Reichtum der Gedanken ]
ansehen müssen. Wir mögen das rein Ästhetische noch so nicht.
tief unter das Sittliche stellen, es ist ein die Welt durch- Leid
waltender Wert, der überall in der Schöpfung im Größten seine
und im Unsichtbarsten eine bis in die letzten Struktur- Leben
feinheiten hinein beherrschende Stellung besitzt und des- Das
halb auch in Gottes Wesen von Bedeutung sein muß. Es rein ı
gibt deshalb auch vom Ästhetischen aus einen Weg zu Gott: Wert;
er führt zu dem spezifischen Erlebnis der „Anbetung“ Dosto
Gottes, — einem Erlebnis, das freilich heute überaus selten Kinde
geworden ist, weil es eine kontemplative ruhige Betrach-
tung der Welt zur Voraussetzung hat. — ist di
Wohl aber widerspricht die ethische Struktur der schlos
Welt in vielen Fällen unserem Wertbewußtsein aufs ohne
stärkste. Sie ist voll von maßloser Qual und Ungerech- gische
tigkeit. Nun kann man zwar sagen: Für den strengsten T
ethischen Standpunkt ist sie befriedigend, denn niemand entset
ist verhindert, in ihr seine Pflicht zu erfüllen. Und das von ı
ist die höchste Forderung, die an die Welt überhaupt überh
gestellt werden kann. Mag die Erfüllung der Pflicht auch an se
in unzähligen Fällen Leid, Unheil und Existenzvernich- I
tung über das Individuum bringen, besser, es geht zu- rigkei
grunde, als daß es nicht seinem Gewissen entsprechend bemü
handelt. Dies allein ist das Höchste, und zu solchem nomm
Handeln ist allezeit die Möglichkeit in der Welt ge- lich a
währt. Es ist sogar schlechterdings keine Welt möglich, recht :
in der das Individuum die Möglichkeit einbüßte, seinem Tatbes
Gewissen entsprechend zu handeln. Mit dem Wesen der widrig
Freiheit ist auch zugleich diese letzte allgemeine Struktur Gesick
der Wirklichkeit gegeben, diese