42 Die Welt der toten Natur
tativen Inhalt geben zu können glaubt, so vor allem durch
die Einführung des Begriffs individueller Zeiten. Es ist gesetz
ihm des weiteren gelungen, in seinen Ableitungen mehr von |
mit der Wirklichkeit in Einklang zu bleiben, als es die Zahl
früheren Theorien vermochten — er hat das Ergebnis daue:
des Michelsonschen Experiments und die zuvor unerklär- die a
liche Perihelverschiebung des Merkur abgeleitet und die anne!
bisher überhaupt nicht geahnte Gravitationsablenkung der g
des Lichts in der Nähe der Sonne sogar vorausgesagt —, etwa
aber eine „Widerlegung‘“ der gewöhnlichen Zeitauffas- daß €
sung ist damit nicht geleistet. Der Begriff der Gleich- sich
zeitigkeit z. B. wird in der Wahrnehmung erfaßt auch bei Vi
an rein inneren psychischen Erlebnissen und kann in in di
dieser seiner tatsächlichen Geltung nicht dadurch beseitigt Geset
werden, daß „physikalisch“ unter Gleichzeitigkeit. etwas seine]
anderes verstanden wird. Mehr noch: ungeachtet dieser herrs
neuen Verwendung des Wortes „Gleichzeitigkeit‘“ für etwas )
ganz anderes, bleibt in Einsteins Lehre daneben auch schall
noch der alte Begriff der Gleichzeitigkeit enthalten. Im wartı
übrigeh kann weder die Diskussion über die Rela- Syste:
tivitätstheorie, die bis 1923 bereits 3266 Publikationen das
hervorgerufen hat, noch die experimentelle Prüfung steheı
ihrer Ergebnisse bereits als abgeschlossen angesehen hältn:
werden. Anfaı
Fragen wir nach dem Gesamtergebnis der Natur- gesetz
wissenschaft, so ist zu sagen, daß auch bei einer Be- andeı
schränkung auf die anorganische Natur von der Zurück- scheit
führung der Phänomene auf irgendein durchgreifendes SesE
universelles Weltgesetz nicht die Rede sein kann. Nicht z
nur bleiben wir ohne Antwort auf die Frage nach dem Atom!
„Wesen“ der Natur und erhalten lediglich Auskunft über stalle.
Zahlenverhältnisse, sondern auch die einzelnen Gesetze falls: ı
stehen zum großen Teil unverbunden nebeneinander. an ih