44 Die Welt der toten Natur
(Des weiteren dürften dann die organischen Bildungs- in di
gesetze folgen, s. u.) seine
Es scheint, statt daß alles durch ein einziges Urgesetz scha:
geregelt würde, sich vielmehr in Wirklichkeit Gesetz Fors
über Gesetz zu bauen. Jedem Schritt, der eine An- Volls
näherung an das Ziel, ein einheitliches Grundgesetz an- heit
zugeben, darstellt, gehen mehr neue Entdeckungen zur Platz
Seite, die wieder reduziert zu werden den Anspruch er- einar
heben. Die gelungenen Reduktionen sind so gering an als S
Zahl, daß es viel wahrscheinlicher ist, daß es wirklich Eink
eine große Anzahl aufeinander nicht reduzierbarer Grund- tisch
faktoren („Konstanten“) in der Natur gibt, als daß das trons
Ganze aus lauter gleichen Faktoren aufgebaut ist. Die führe
Natur stellt sich vielmehr als ein logisch sehr zusammen- Verd:
gesetztes Gebilde dar, in welchem eine große Zahl von berec
Phänomenen und Gesetzen als selbständige Tatsachen linier
nebeneinander stehen. In den Theorien, namentlich im von
Entstehungsstadium der Theorien, treten dieselben in Ge- spiel:
stalt von sog. „Postulaten“ auf. Die Nichtreduzierbarkeit phän
der verschiedenen Phänomengruppen tritt besonders deut- frem
lich darin zutäge, daß nicht nur verschiedene Gesetze ganz
einfach nebeneinander stehen, sondern daß es auch solche die b
gibt, die sich widersprechen, d.h. zur „Erklärung“ der kinet
einen Gruppe von Phänomenen dient das eine Gesetz, zur einze
Erklärung einer andern Gruppe ein anderes, wobei aber Strec
das erste Gesetz mit der zweiten Gruppe oder (bzw. und) müßt
das zweite Gesetz mit der ersten Gruppe nicht verträglich tisch!
ist. Derartige Vorkommnisse sind viel häufiger, als der
Laie meist meint. In den Lehrbüchern der Physik ist
davon allerdings kaum die Rede, da stets mehr dargestellt
wird, was eine Theorie leistet, als was sie nicht leistet.
Sobald man aber zur physikalischen Spezialliteratur jekte
übergeht, ändert sich das Bild. Man nehme ein Buch mit «