Full text: Das Weltbild der Gegenwart

Das Wesen des Lebens; Mechanismus und Vitalismus 79 
ınderung bloße Bewegungsvorgänge. Loeb bezeichnet denn auch 
ilden mit die Organismen als „chemische Maschinen“. Die radi- 
shauptes, kalste Formulierung hat Haeckel gegeben. Für ihn ist 
ir es mit jedes Tier nur ein „Riesenmolekül“. 
> zu tun. Seit 1900 etwa ist die neovitalistische Auffassung 
auf Ein- wieder in ständigem Vordringen, ja, sie besitzt heute wohl 
leutungs- bereits das Übergewicht. 
„80 2.B, Die physikochemische Theorie hat ihr 
Äßigkeit“ Hauptargument gegen den Neovitalismus stets in einer 
deductio ad absurdum gefunden: Sind die Organismen 
n bezug keine rein physikalisch-chemischen Gebilde, so ist damit die 
je Gegen- Einheit des physikalisch-chemischen Weltbildes und wohl 
ı scheint, gar das Energieprinzip durchbrochen. Das aber sei nicht 
lie Orga- möglich. Dieses rein deduktive Argument hat in den 
Tat eine letzten Jahrzehnten des vergangenen J ahrhunderts eine 
e Eigen- geradezu durchschlagende Wirkung geübt, denn man war 
nplizierte damals von der universellen Geltung ‚der mechanischen 
Weltauffassung fest überzeugt. 
ımpf mit- Neben diesem negativen Beweis kann der Mecha- 
ffassung, nismus aber auch einige positive Gründe zu 
»;hemische seinen Gunsten geltend machen. Zunächst einmal sind 
ıs. Man die Elemente, aus denen die Organismen aufgebaut sind, 
in der keine anderen, als die sich in der anorganischen Welt 
ngesetzte finden. Die wichtigsten, die sogenannten vier „organischen 
die Mitte Elemente‘, sind Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und 
ann aber Stickstoff. Hinzu kommen noch Schwefel, Phosphor, 
Mecha- Natrium, Kalium, Magnesium, Chlor sowie Spuren von 
ag, da in Eisen und Mangan. Die Ursachen, weshalb die Orga- 
liegt, daß nismen gerade aus diesen Stoffen bestehen, liegen in ihren 
wegungen chemischen Eigenschaften, welche sich bei anderen Stoffen 
Yeiko- nicht in gleichem Maße finden. Während man früher 
rt. nichts allgemein überzeugt war, daß die organischen Stoffe nur 
zesse auf durch Mitwirkung der „Lebenskräfte‘“ zustande kommen
	        
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