Full text: 1797 - 1798 (1. Abtheilung, 2. Band)

Vorrede zur ersten Auflage. 
Von der Weltseele. 
Welches die Absicht dieser Abhandlung sey, und warum sie diese 
Aufschrift an der Stirne trage, wird der Leser erfahren, wenn er das 
Ganze zu lesen Lust oder Neugierde genug hat. 
Nur über zwei Punkte findet der Verfasser nöthig, zum voraus 
sich zu erklären, damit dieser Versuch nicht etwa mit Vorurtheil aufge- 
nommen werde. 
Der erste ist, daß keine erkünstelte Einheit ver Principien in dieser 
Schrift gesucht oder beabsichtigt wird. Die Betrachfing der allgemeinen 
Naturveränderungen sowohl als des Fortgangs und Bestands der or- 
ganischen Welt führt zwar den Naturforscher auf ein gemeins<aft- 
li<es Princip, das zwischen anorgischer und organischer Natur 
fluftuirend die erste Ursache aller Veränderungen in jener und den 
lezten Grund aller Thätigkeit in dieser enthält, das, weil es überall 
gegenwärtig ist, nirgends ist, und weil es Alles ist, nichts Be- 
stimmtes oder Besonderes seyn kann, für welches die Sprache 
eben deßwegen feine eigentliche Bezeihnung hat, und dessen Idee die 
älteste Philosophie (zu welcher, nachdem sie ihren Kreislauf vollendet 
hat, die unsrige allmählich zurückkehrt) , nur in dichterischen Vorstellun- 
gen uns überliefert hat. 
Aber die Einheit der Principien befriedigt nicht, woferne sie nicht 
dur< eine unendliche Mannichfaltigkeit einzelner Wirkungen in sich selbst 
zurückfehrt. =- I< hasse nichts mehr als jenes geistlose Bestreben , die
	        
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