Vorrede zur ersten Auflage.
Von der Weltseele.
Welches die Absicht dieser Abhandlung sey, und warum sie diese
Aufschrift an der Stirne trage, wird der Leser erfahren, wenn er das
Ganze zu lesen Lust oder Neugierde genug hat.
Nur über zwei Punkte findet der Verfasser nöthig, zum voraus
sich zu erklären, damit dieser Versuch nicht etwa mit Vorurtheil aufge-
nommen werde.
Der erste ist, daß keine erkünstelte Einheit ver Principien in dieser
Schrift gesucht oder beabsichtigt wird. Die Betrachfing der allgemeinen
Naturveränderungen sowohl als des Fortgangs und Bestands der or-
ganischen Welt führt zwar den Naturforscher auf ein gemeins<aft-
li<es Princip, das zwischen anorgischer und organischer Natur
fluftuirend die erste Ursache aller Veränderungen in jener und den
lezten Grund aller Thätigkeit in dieser enthält, das, weil es überall
gegenwärtig ist, nirgends ist, und weil es Alles ist, nichts Be-
stimmtes oder Besonderes seyn kann, für welches die Sprache
eben deßwegen feine eigentliche Bezeihnung hat, und dessen Idee die
älteste Philosophie (zu welcher, nachdem sie ihren Kreislauf vollendet
hat, die unsrige allmählich zurückkehrt) , nur in dichterischen Vorstellun-
gen uns überliefert hat.
Aber die Einheit der Principien befriedigt nicht, woferne sie nicht
dur< eine unendliche Mannichfaltigkeit einzelner Wirkungen in sich selbst
zurückfehrt. =- I< hasse nichts mehr als jenes geistlose Bestreben , die