Full text: 1799 - 1800 (1. Abtheilung, 3. Band)

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das der ersten Erfindung der Naturphilosophie eigenthümlich war 
(man vergl. unten S. 321 Anm. 2). -- I< kann mich nicht 
enthalten ein älteres Urtheil über die Bedeutung des Entwurfs hier 
beizufügen , weil es mir dessen Verhältniß zur vorangegangenen 
Naturwissenschaft ebenso einfach als richtig zu bezeichnen scheint. 
Das Urtheil, dessen Quelle ich nicht kenne (i< fand es in einem 
Ercerptenbuch meines Vaters) lautet so: „Hier wurde zum ersten- 
mal seit der neuen Ausbildung der Naturwissenschaften das Ganze 
der Physik mit Einem Bli> übersehen, und vorzüglich diese 
Wissenschaft von jenem Erbfehler befreit, welcher no< bestimmt 
und gleichsam am correftesten in Kants Kritik der teleologischen 
Urtheilsfraft als philosophischer Grundsaß ausgesprochen' ist: der 
Organismus lasse sich aus den immanenten, eigenthümlichen Ge- 
sezen der Naturlehre nicht beherrschen oder ableiten, sondern man 
müsse in Ansehung seiner zu einer Teleologie nach Begriffen seine 
Zuflu<t nehmen. Schelling entriß zuerst den Glauben an die 
Einheit des Systems der Natur den Träumen der Schwärmer, 
und stellte mit Besonnenheit den Grundsatz auf, daß die Welt 
unter Naturgeseßen ein organisches Ganzes sey; er seßte somit den 
Organismus, welcher fast immer nur ein beschwerlicher Anhang 
der Physik blieb, eigentlich in ihren Mittelpunkt und machte ihn 
zum bleibenden Princip des Ganzen". =- 
Das System des transscendentalen IdealiSmus bezeichnet der 
Verfasser selbst in seinen nachgelassenen Schriften " als „Vorübung 
und Uebergang“ zu einer folgenden Philosophie, welche „in jenem 
unter einer ziemlich durchsichtigen Hülle schon hindurchschien“ (dieß 
' Einleitung in die Philosophie der Mythologie, S. 370, Anm. 1.
	        
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