Full text: 1799 - 1800 (1. Abtheilung, 3. Band)

angeschaut werden kann, so kann das Unendliche in der äußeren An- 
s<auung gar nicht dargestellt werden, als durch eine Endlichkeit, die 
nie vollendet, d. h. selbst unendlich ist, mit andern Worten, durch 
das unendli< Werdende, wo dann die Anschauung des Unend- 
“ n : lichen in keinem einzelnen Moment liegt, sondern nur in einem endlichen 
an sie Progressus erzeugt werden soll, -- in einem Progressus, den aber keine 
. Einbildungskraft aushält, daher dann die Vernunft sich bestimmt, die Reihe 
Saß dienen, entweder zu vernichten ?, oder, was der Mathematiker thut, wenn er eine 
dur<h ein Größe als unendlich groß oder klein annimmt, eine idealische Gränze der 
daft dar Reihe anzunehmen, die aber so weit hinans8gerückt wird, daß man im prak- 
tischen Gebrauch niemals über sie hinaus zu gehen kann genöthigt werden. 
tin ein Wie muß man sich nun aber eine unendliche Reihe vorstellen, wenn 
! eine ett sie nur die äußere Darstellung einer ursprünglichen Unendlichfeit ist ? 
wie eite Muß man glauben, daß das Unendliche in ihr dur< Zusammen- 
4, d. 9. sebung erzeugt werde, oder vielmehr muß man sich jede solche Reihe 
in Continuität, als Eine ins Unendliche fließende Funktion vor- 
„ichen -- stellen ? -- Daß in der Mathematik unendliche Reihen aus Größen zusam- 
m Vissen- mengeseßt werden, beweist nichts für jene Annahme. Die urs prünglich- 
msscenden- unendliche Reihe, wovon alle einzelnen (in der Mathematik) nur 
1. = Diese Nachahmungen sind, entsteht niht dur< Zusammenf eßung, sondern 
jommen, dur< Evolution, durch Evolution Einer in ihrem Anfangs- 
endliche in punkte shon unendlichen Größe, die durch die ganze Reihe hin- 
(es Mariffs durchfließt; in dieser Einen Größe ist ursprünglich die ganze Unendlich- 
ug W- feit concentrirt, die Successionen in der Reihe bezeichnen nur gleich- 
4.4 zen sam die einzelnen Hemmungen*, welche der Ausbreitung jener Größe 
: in eine unendliche Reihe (einen unendlihen Raum), welche sonst mit 
| unendlicher Geschwindigkeit geschehen und keine reale Anschauung 
verstatten würde, continuirlih Schranken segen. 
' ' durch das Werdenlassen. 
? Wenn die Reihe vernichtet wird, bleibt nichts übrig als das Gefühl der un- 
endlichen Tendenz in uns selbst =- diese kommt jekt zur Anschauung, und darauf 
e der Broduftität jener Ausdru des Dichters. Daraus wird nun klar , daß ursprünglich alle Un- 
" endlichfeit eigentlih in uns selbst liegt. 
3 durch die Reflexion. 
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