Full text: 1799 - 1800 (1. Abtheilung, 3. Band)

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ihm, ist nur die Intelligenz selbst, Aber die Intelligenz selbst muß 
(nach dem abgeleiteten Mechanismus) , wo sie ist, zur Individualität sich 
beschränken. Der gesuchte Grund außer vem Zndividuum kann also 
nur in einem andern Individuum liegen. 
Das absolut Objektive kann vem I< selbst nur durch Einwirkung 
anderer Bernunftwesen zum Objekt werden. Aber in diesen muß sc<on 
die Absicht jener Einwirkung gelegen haben. Also wird die Freiheit in 
der Natur immer schon vorausgesetzt (die Natur bringt sie nicht hervor), 
und wo sie nicht als Erstes schon ist, kann sie nicht entstehen: Hier 
wird also offenbar, daß, obgleich die Natur bis zu diesem Punkt der 
Intelligenz völlig gleich ist, und dieselben Potenzen mit ihr durchläuft, 
die Freiheit doh, wenn sie ist (daß sie aber ist, läßt sich theoretisch 
nicht beweisen) , über der Natur (natura prior) seyn muß. 
Eine neue Stufenfolge von Handlungen, die durch die Natur nicht 
möglich sind, sondern sie hinter si< zurüclassen ,. beginnt also mit 
| M diesem Punkt. 
j Das absolut - Objektive oder die Gesezmäßigkeit des Anschauens 
nadel Es wird dem I< selbst zum Objekt. Aber das Anschauen wird dem 
mm Ansc<hauenden zum Objekt nur durc< das Wollen. Das Objektive im 
8 Wollen ist das Anschauen selbst, over die veine Gesetzmäßigkeit der 
Natur ; das Subjektive eine ideelle, auf jene Gesezmäßigkeit an sich ge- 
richtete Thätigkeit, der Akt, in welchem dieses geschieht, ist der abso- 
[ute Will ensakt. 
Dem I< wird der absolute Willensakt selbst wieder zum Objekt 
dadur< , daß ihm das Objektive , auf ein Aeußeres Gerichtete im Wollen, 
als Naturtrieb , das Subjektive, auf die Gesezmäßigkeit an sich Gerichtete, 
als absoluter Wille, d. h. als kategorisc<er Imperativ, zum Objekt wird. 
Aber dieß ist wiederum nicht möglich ohne eine Thätigkeit , welche über 
beiden ist, Diese Thätigkeit ist die Willkür, oder die mit Bewußt- 
seyn freie Thätigkeit. 
Wenn nun aber auch diese mit Bewußtseyn freie Thätigkeit, welche 
im Handeln der objektiven entgegengesetzt ist, ob sie gleich mit ihr Eins 
werden soll , in ihrer ursprünglichen Identität mit der objektiven angeschaut
	        
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