142
Erläuterung 2. Die relative Totalität ist gemeinschaftliche Rea-
lität von A und B (1). Außerhalb der absoluten Identität ist also
auch durchgängige Tendenz zum Seyn oder zur Realität in Ansehung
des Subjektiven gesezt. In der absoluten Identität selbst kann diese
Tendenz nicht mehr seyn, denn in derselben ist überhaupt kein Gegen-
satz mehr zwischen Subjektivem und Objektivem , in sie fällt die höchste
Realität und die höchste Idealität in ununterscheidbarer Einheit. Bon der
Realität also, aber nicht von der Objektivität, kann man sagen , sie sey
durc< die ganze Reihe das Ueberwiegende, denn alles, auch das Sub-
jektive, strebt zu ihr. -- Zu der höchsten Realität selbst ist wieder die
absolute Totalität, absolutes Gleichgewicht der Subjektivität und Ob-
jektivität.
Erläuterung 3. Da das oben verzeichnete Shema aus dem
Begriff der Potenz überhaupt (A = B) abgeleitet ist, so ist es noth-
wendig Schema aller Potenzen, und da ferner die absolute To-
talität nur durc< ein Reellwerden des Subjektiven in
allen Potenzen, wie die relative durc< ein Reellwerden
in der bestimmten Potenz, construirt wird, so wird diesem
Schema auch wieder die Aufeinanderfolge der Potenzen selbst sich unter-
werfen müssen.
8. 51. Die erste relative Totalität ist die Materie.
Beweis.
2) A=B ist weder als relative Identität no< als re-
lative Duplicität etwas Reelles. -- Als Identität kann A=B
im Einzelnen wie im Ganzen nur durch die Linie (8. 46, Zusatz) ausge-
drückt werden. Aber in jener Linie ist A durchgängig als seyend ge-
setzt. Also (8. 50, Erläuterung 1) setzt diese Linie dur<gängig A = B
als relative Totalität voraus; die relative Totalität ist also das erste
Vorausgeseßte, und wenn die relative Identität ist, so ist sie uur
Dur< jene.
Dasselbe gilt von der relativen Duplicität. Denn da
A und B nie voneinander getrennt werden können, so wäre die rela-
tive Duplicität nur dadurch möglich , daß die Identität der Linie ACB