Full text: 1800 - 1802 (1. Abtheilung, 4. Band)

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Wesen, dessen inneren Organismus alles ins Unendliche wieder darstellt 
und zur Erkennbarkeit zu bringen strebt, am meisten aber die Philosophie, 
welche im Absoluten selbst ist und auch nach seiner Form gebildet seyn muß. 
Das zuvor Abgehandelte ist hinreihend zum Beweis, wie unge- 
shit von ven meisten verstanden worden, was wir durch den Gegen- 
saß der reellen und ideellen Neihe und den darauf gegründeten der 
Naturphilosophie und des IdealisSmus haben ausdrücken wollen, so wie 
dafür, daß ohne Naturphilosophie Überhaupt keine Philosophie, d. h. 
Erkenntniß und Wissenschaft des Absoluten, bestehe, und daß sie ein 
nothwendiger und wesentlicher Theil der letzten sey. 
Aber wie sich jene Drei -Einheit im Ganzen der Philosophie aus- 
drückt, so ist sie auch wieder in jedem Theil, und wenn wir die eine 
der im Absoluten begriffenen Einheiten als die ewige Natur betrachten, 
so ist die Meinung nicht diese, als sey in dieser nicht wiederum das 
ganze Wesen des Absoluten als Natyr und Gott, sondern daß das 
Princip der ersten Einheit für die Begriffsbestimmung das herrschende 
sey und die andern in sich begreife und entwerfe. 
Es könnte aber noch die Frage entstehen, erstens: warum, da in 
beiden Einheiten das Gleiche begriffen, und, was in der einen, dem 
Wesen nach auch in der andern ausgedrüct ist, die gleichlaufenden oder 
parallelen Potenzen der einen und der andern nicht zugleich und in 
eins, sondern getrennt vorgestellt werden: hierauf antworte ich, daß 
nichts verhindert jenes zu thun, daß aber auch bei dieser Art immer 
in jeder Einheit die andere, in. der realen die ideale, in der idealen 
die reale vorgestellt werde, der angebliche Unterschied also ein ganz un- 
wesentlicher sey. Zweitens: warum die Naturphilosophie nothwendig 
vor dem andern Theil eine Priorität haben solle? Hierauf ist die Ant- 
wort, daß die Erkenntniß des Absoluten im Besonderen der des Beson- 
deren im Absoluten nothwendig vorangehe, und daß, wie nur mittelst 
Einbildung des Wesens in das Besondere dieses hinwiederum als -Fvrm 
dem Wesen eingebildet wird, so auch die Erkenntniß , als Besonderes 
und Form, nur durch die Pforten der Erkenntniß der Natur zur Ex- 
kenntniß des göttlichen Princips eingehe.
	        
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