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um die Lust ihres Lieblings zu befriedigen. Aber dann wäre sie auch
nicht mehr die Göttin der Liebe, und darum- kein Gegenstand der Phan-
tasie mehr, für die das Allgemeine und Absolute im Besonderen =- in
der Begrenzung =- das Höchste ist.
Man kann also, ven dieser Seite -die Sache angesehen, mit
Moriz sagen, daß es eben die gleichsam fehlenden Züge sind in den
Erscheinungen der Göttergestalten, was ihnen den höchsten Neiz gibt
und sie wieder untereinander verfliht. Das Geheimniß alles Lebens
ist Synthese des Absoluten -mit der Begrenzung. Cs gibt ein gewisses
Höchstes in der Weltanschauung, das wir zur vollfommenen Befriedi-
gung fordern, es ist: hö<stes Leben, freiestes, eigenstes Daseyn und
Wirken ohne Beengung oder Begrenzung des Absoluten. Das Absolute
an und für sich bietet keine Mannichfaltigkeit dar, es ist insofern für
den Verstand eine absolute, bodenlose Leere. Nur im Besonderen ist
Leben. Aber Leben und Mannichfaltigkeit , oder überhaupt Beson d e-
ves ohne Beschränkung des schlechthin Einen , ist ursprünglich und an
sich nur dur< das Princip der göttlichen Imagination, oder, in der
abgeleiteten Welt, nur durch die Phantasie möglich, die das Absolute
mit der Begrenzung zusammenbringt und in das Besondere die ganze
Göttlichkeit des Allgemeinen bildet. Dadurch wird das Universum be-
völkert, nach diesem Gesetz strömt vom Absoluten, als dem schlechthin
Einen , das Leben aus in die Welt; nach demselben Gesetz bildet sich
wieder in dem Reflex der menschlichen Einbildungskraft das Universum
zu einer Welt der Phantasie aus, deren dur<gängiges Gesetz Absolut-
heit in der Begrenzung ist.
Wir verlangen für die Vernunft sowohl als für die Einbildungs-
kraft, daß nichts im Universum gedrückt, vein beschränkt und unterge-
vrdnet sey. Wir fordern für jedes Ding ein besonderes und freies
Leben. Nur der Verstand ordnet unter, in der-Vernunft und in der
Einbildungskraft ist alles frei und bewegt sich in dem gleichen Aether,
ohne sich zu drängen und zu reiben. Denn jedes für sich ist wieder
das Ganze. Der Anblick der reinen Beschränktheit ist von dem unter-
| geordneten Standpunkt aus bald lästig, bald schmerzlich, bald sogar