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O theurer Sohn des Aegens, nur dein Göttern ist
Gegeben nie zu altern noch zu sterben je;
Das andre alles abex mischt die Macht der Zeit.
Die Kraft der Erde schwindet, auch die Kraft des Leibs,
Es welkt dahin der Glaube, Untren blühet auf,
Die Tragödie wie das epische Gedicht ist voll dieses Gegensages,
Wir können die Nothwendigkeit dieses Attributs der Götter unmittelbar
aus dem Princip einsehen, aus dem sie Überhaupt begriffen werden,
nämlich: als absolute Wesen besondere und als besondere
absolute zu seyn. = Daß überhaupt Sittlichkeit nichts Höchstes
sey, nichts also, was Göttern zugeschrieben werden könnte, erhellt aus
dem Gegensatz, den sie an der Glücseligkeit hat, und in dem eigentlich
alles Endliche befangen ist. Wie Sittlichkeit Aufnahme des Endlichen
oder Besonderen ins Unendliche, so Seligkeit Aufnahme des Unendlichen
ins Endliche oder Besondere. In der ersten, wo das Besondere ins
Allgemeine aufgenommen wird, unterliegt - das Besondere dem Gesetz
als dem Allgemeinen, es verhält sich wie der Körper, der der- Schwere
gehor<t ". Die Götter, in deren Natur beide Einheiten vereinigt sind,
leben eben deßwegen kein abhängiges und bedingtes, sondern ein freies
und unabhängiges Leben, sie genießen als besondere gleichwohl die
Seligkeit des Absoluten, und-umgekehrt (Streben nach Seligkeit = Stre-
ben, der Absolutheit als ein Besonderes zu genießen), ein Verhältniß,
wovon nur etwa an den Weltkörpern, als den ersten sinnlichen Bildern
der Götter, ein Beispiel, die zugleich als besondere absölut --- in sich
selbst =, und hinwiederum ix ihrer Absolutheit besondere, und dem-
nach zugleich außer dem Centro und -im Centro sind. Insofern nun
beide Einheiten in ihrer Absolutheit einander in sich schließen, weil das
Besondere nicht absolut seyn kaun, ohne eben dadurch auch wieder im
Absoluten zu seyn, und. inwiefern- in diesem Betracht Seligkeit und
Sittlichkeit wieder ein und dasselbe sind, kann man auc sagen, die
Sötter seyen eben deßwegen absolut sittlich, weil sie absolut selig sind.
8. 33.. Das Grundgeseß aller Götterbildungen ist
! Vgl, Philosophie und Religion, S. 61, D, H.