Fossile Flachseesedimente. 55
‚ung bei organogene Schlicke (Radiolarien-, Pteropoden-, Globigerinenschlick) und den aus
ar 15. der Autlösung dieser Materialien, vermischt mit kosmischem Staub, wohl hervor-
oolithen gegangenen roten Tiefseeton,
(be, Die Alle diese Zonen werden in ihrer Sedimentbildung aber auch noch sekundär
„40, 97. beeinflußt, bald mehr, bald weniger. So wurde eben die Landnähe der Tiefsee
entralbl. erwähnt, wodurch terrigene Materialien wohl mit hineingeraten, wenngleich sie durch
En den dort unten herrschenden starken Wasserdruck und die hiedurch gebundene
Tieftee- Kohlensäure rasch zersetzt werden dürften. Schwimmende Bimssteinmassen von
na 1908. marinen oder terrestren vulkanischen Ausbrüchen, Rutschungen des teilweise
. (Akad. steilen Schelfrandes bzw. seiner aufgelagerten Sedimente, Meeresströmungen, die
v. ER vom Lande hertreiben, glaziale Hereinbringung von grobem und feinem Festlands-
6. 1924, material — das alles spricht gelegentlich stark bei der Sedimentbildung der Tiefsee
alge und und teilweise ebenso bei jener der landferneren Schelfregionen mit.
hresh. £. Beispiele für vorweltliche küstennahe und Küstenablagerungen selbst sind vor allem
mgegend bei Transgressionsüberlagerungen zu beobachten. So beginnt das Kambrium in Wales mit
ter R., Sandsteinen und groben Konglomeraten, mit allen Kennzeichen der Strandnähe wie Wellen-
‚Frank- furchen und Trockenrissen, und die bis zweitausend Meter Mächtigkeit steigende Dicke der
im Süd- Ablagerung läßt die ungeheuer ausgiebige Zerstörung eines weit herausragenden Küsten-
Amenzel- landes, nicht bloß das rasche Eindringen eines Meeres erkennen. In Böhmen transgrediert
ıuchert auf solche Weise das Mittelkambrium mit der Pizibramer Grauwacke, einer mächtigen
.Lias of Konglomeratfiormation. Zwischengelagerte Kiesel- und Tonschiefer lassen das stellenweise
Über die und zeitweise tiefere, küstenfernere Meer, also kleine Schwankungen in dem großen Trans-
3, Bd. 4, gressionsprozeß erkennen. Die vielen mächtigen Konglomerate und Sandsteine der ganzen
a Devonformation usw. sind alle so zu bewerten.
N Wenter Richtige unmittelbare Küstenbildungen können sich durch Nachweis von Klippen
Zeitschr. oft belegen lassen. So hat das süddeutsche Tertiärmeer an manchen Stellen des Jura-
gebirges Felsen mit Bohrlöchern von Pholadenmuscheln hinterlassen (Ulmer Gegend, Ries).
Reis hat vom Haardtrand eine Felsklippe aus Bundsandstein beschrieben, um die herum
ordenen sich das sandige Konglomerat des Oligozänmeeres lagert und durch gleichartige Blöcke
lt man beweist, daß es hier angebrandet ist.
ein in: Es ist gar kein Zweifel, daß die Hauptmasse aller uns aus der Vorzeit überlieferten
marinen Sedimente der Flachsee angehört. Die Flachsee war damals viel aus-
gedehnter im Vergleich zur reinen Tiefsee einerseits, zum reinen Kontinentalgebiet
andererseits als heute ((vgl. I, 14). So dehnte sich auch das Strand- und Küsten-
gebiet, besonders wenn es Gezeiten gegeben haben sollte, relativ weit aus, es wurden
große Strecken, größere als heute, durch Gezeitenschwankungen freigelegt; dann
stischen wurden auch die strandnahen Sedimente mit den strandferneren der Flachsee
errschen mehr vermischt als heutzutage. Wir haben infolgedessen ungemein viel Formationen,
feinste, in denen Schichtbildungen auftreten, die man nur schwierig ohne weiteres als Strand-
en. Die oder Flachseeablagerungen ansprechen kann. Besonders die Devonformation bietet
n dieses solche Serien. Feine Sandsteine, Grauwacken, Tonschiefer, Quarzite wechseln
terrigen da immerfort miteinander vertikal und horizontal, wobei sich auch wieder Kon-
AUS Zer- glomerate einschalten. Die vielgenannten Spiriferensandsteine, die Koblenzschichten
a Schelf- mit viel Brachiopoden und Muscheln sind solche Sedimente, während etwa die
andenen Hunsrückschiefer mit ihren Einlagerungen von Grauwacken oder Quarziten und einer
. endlich Trilobitenfauna eher ein länger bleibendes tieferes Meer, aber gewiß keine Tiefsee
itt. rein bedeuten.