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daher nur ein Verhältniß zu“dem Gott in seiner Wirklichkeit, nicht
zu dem Gott in seinem Wesen, und also auch nicht zu dem wahren
Gott seyn; denn der wirkliche Gott ist nicht sofort "anch der wahre, wie
wir ja sogar dem, welchen wir in anderer Beziehung als einen Oott-
losen ansehen, noc< immer ein Verhältniß zu dem Gott in seiner Wirk-
lichfeit , aber nicht zu vem Gott in seiner Wahrheit geben, dem er
vielmehr völlig entfremdet ist. Der Gott ver Vorzeit ist ein wirklicher
realer Gott, und in vem auc< der. wahre Ist, aber nicht als solcher
gewußt. Die Menschheit betete also an, was sie nicht wußte, wozu
sie kein ideales (freies) , sondern nur ein reales Verhältniß hatte, Christus
sagt zu den Samaritern (bekanntlich wurden diese von den Zuden wie
Heiven angesehen ; im Grunde sagt er also von den Heiden): Dr
betet an, was ihr nicht wisset, wir =- die Juden, als Monothei-
sten, die ein Verhältniß zu dem wahren Gott als solchen haben =--wir
beten an, was wir wissen" (wenigstens als ein Zukünftiges wissen).
Der wahre Gott, der Gott als solcher, kann nur.im Wissen seyn, und
im völligen Gegensatz mit einem bekannten wenig überlegten Wort, aber
in Uebereinstimmung mit den Worten Christi müssen wir sagen: der
Gott, der nicht gewußt würde, wäre kein Gott. Monotheismus hat
von jeher nur als Lehre und Wissenschaft existirt, und nicht einmal bloß
als Lehre. überhaupt, sondern als schriftlich verfaßte und in heiligen
Büchern bewahrte , und diejenigen selbst, welche der Mythologie eine
Erkenntniß des wahren Gottes vorausseten, sind genöthigt, diesen Mo-
nothei8mus als Lehre, ja als -System zu denken. Die, welche den
wahren Gott, also den Gott in seiner Wahrheit anbeten, können
ihn, wie Christus sagt, nur zugleich im Geist anbeten, und dieses
Verhältniß kann nur ein freies seyn, wie dagegen das Verhältniß zu
Gott außer seiner Wahrheit, wie es im Polytheismus und der Mytho-
logie angenommen ist, nur ein unfreies seyn kaun.
Nachdem ver Mensch einmal aus dem wesentlichen Verhältniß zu
Gott *, welches auch nur ein Verhältniß zu Gott in seinem Wesen , d. h.
1 Siehe S. 141.