Full text: Einleitung in die Philosophie der Mythologie (2. Abtheilung, 1. Band)

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en Sindividualisant. Es möchte schwer seyn zu sagen, woher dem er 
Allgemeinen die Mittel und die Macht komme, sich zu realisiren. Zu er 
sagen ist vielmehr: daß das Individuelle, und zwar am meisten das es wi 
im höchsten Sinne ist, daß das Individuelle sich realisirt, d. h. sich ha 
intelligibel macht, in den Kreis der Vernunft und des Erkennens ein- Da 
tritt, indem es sich generalisirt, d. h. indem es das allgemeine, das oh 
alles begreifende Wesen zu Sih macht, sich mit ihm bekleidet. Könnte zu 
man heutzutage noch über irgend etwas verwundert seyn, so müßte man 67 
es darüber seyn, auch den Platon, den Aristoteles auf jener Seite ge- 44 
nannt zu hören, wo das Denken über das Seyn geset wird. Platon? (zw 
== nun ja, wenn man jene einsame Stelle im se<hsten Buch der Re- hö 
publik übersieht, wo er von dem 7:8», d. h. von vem Höchsten in Ar 
seinen Gedanken, sagt: oV ovolatg dvros ToÜ dya&od dar 8 DU 
ENTEXELUVEE TIVE OUGLES TOEDelig Kut ÖVpdmHEer ÜRNEELOVTOG, ein 
also, daß das Höchste niht mehr ovo/&, Wesen, Was ist, sondern x 
no< jenseits des Wesens, das an Würde und Macht ihm Vorangehende. for 
Selbst das Wort 7%oveo/>e/&, das in erster Bedeutung Alter , erst in Des 
zweiter Ansehen, Vorrecht, Würde bezeichnet, ist niht umsonst gewählt, Des 
sondern um selbst die Priorität vor dem Wesen auszudrücken. Wenn W 
man also diese Stelle übersicht, könnte es scheinen, als gebe Platon 
dem Denken den Vorrang über das Seyn. Aber Aristoteles? Aristo- 
teles, dem die Welt vorzüglich die Einsicht verdankt, daß nur das In- 
dividuelle existirt, daß das Allgemeine, das Seyende nur Attribut ist ab“ 
(zeTyr 00710 u6vor), nicht selbst -Seyendes, wie das, was allein dei 
700708, zuerst sich seen läßt -- Aristoteles, dessen Ausdru>: 08 7% jen 
oVoig Ewfppyein allein allen Zweifel niederschlagen würde; denn hier Ue 
ist oVo/&, was sonst dem Aristoteles das 72 &&Tw5 das Wesen, Le“ 
das Was, und der Sinn ist, daß in Gott kein Was, kein Wesen vor- S 
ausgeht, an die Stelle des Wesens der Actus tritt, die Wirklichkeit dem S 
Begriff, dem Denken zuvorkommt. Diesem absoluten Daß in Gott mi 
fann dann aber nur das absolute Was entsprechen. Wie aber beide DE) 
an einander gefettet sind, dafür bedarf es no<h des bestimmteren Aus- ge! 
drucks. . Gott ist das allgemeine Wesen, die Indifferenz aller Möglichkeiten, J1
	        
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