Dreizehnte Vorlesung.
Wir sind, nachdem die ursprüngliche Einheit und Ausschließlichkeit
des Zabismus gebrochen, und ebensowohl auch diejenige Einheit auf-
gegeben ist , welche das Bewußtseyn in der persischen Lehre noc< zu be-
haupten suchte =“ wir sind jet aus der Einheit heraus zur wirklichen
Zweiheit und somit an den Anfang des von nun an unaufhaltsam fort-
schreitenden mythologischen Processes gestellt. Kein Wunder, wenn das
spätere, der Enge des Zabi8mus entkommene, diesem Proceß nun völlig
dahingegebene und sich desselben freuende Bewußtseyn die erste Erschei-
nung jener weiblichen Gottheit als einen Sieg feierte; ich erinnere nur
au die siegbringende Aphrodite, an die Venus victrix der Römer, die
hieher gehören. Eben dieß liegt, wie wir gesehen, im Namen der My-
litta = Zuflucht=, eigentlich Bleib - und Wohnstätte. Diese erste Nieder-
werfung (da die verzehrende Kraft übernatürlich gebeugt ist. Kraft
nämlich ist uur im Gegensaß des reinen Seyns, im reinen Seyn-
können. Das Seyn, das lautere, ist unvermögend; denn es ist der
Gegensaß des Könnens -- [der Sohn kein Leben in sich] --) diese
erste Niederwerfung oder Zugrundlegung, diese Katabole, welche erst
dem folgenden Proceß zu einer Unterlage, zu einem Stoff verhilft, ist
nicht weniger auch ein Wendepunkt in der Wissenschaft, die ohne dieses
vermittelnde nie in die concrete Wirklichkeit hereinkommen könnte. Die
Philosophie ver Mythologie ist nicht der Intention, aber der Sache nach
Naturphilosophie =- in höherer Sphäre ==. Dieser Vorgang, in welchem
das erst unnahbare, ausschließlih Eine sich zum Stoff, zur Unterlage