Full text: Philosophie der Mythologie (2. Abtheilung, 2. Band)

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Dynastie. mit ihren. Armeen in Tibet eindrangen, die festesten Positionen 
militärisch besetzten, und Militärcommandos beauftragt'waren, den oft ge- 
störten Frieden in der tibetanis<en Hierarchie zu erhalten, ist das Haupt der- 
selben völlig in dem Verhältniß eines Vasallen, obgleich das Collegium des 
Ritus ihm erlaubte, sich „den dur< sich selbst lebenden Budda“ zu nennen 
und die prachtvollsten Titel zu führen. Bei dem vor einigen Jahren erfolg- 
ten Tode des lezten Großlama behaupteten die Tibetaner, dieser habe seine 
Seele einem in Tibet geborenen Kind hinterlassen. Die kaiserlichen Minister 
in Peking dagegen erklärten, versichert zu seyn, daß der Verstorbene bereits 
in der Person eines jungen Prinzen der kaiserlichen Familie wiedergeboren sey. 
Unstreitig haben sie dieß dur<geseßt, ünd mansieht also dadurch das Großprie- 
sterthum von Tibet gänzlich der weltlihen Mat von China untergeordnet. 
Wenn man Übrigens den Zustand jener Gegenden betrachtet, so 
kann man nicht umhin zu erkennen, daß die. buddistische Neligion der 
Menschheit einen wesentlihen Dienst geleistet -hat Sie eigentlich ist es, 
welche die Sitten der tartarischen Nomaden friedlich gemacht hat; ihre 
Apostel wagten es zuerst, dem wilden Eroberer von Moral zu sprechen; 
ihr ist zu danken , daß sie Asien und Europa nicht mehr. bedrohen. Zur 
Zeit des Dschingis waren die Völker von türkischer und mongolischer 
Abkunft, welche seine Gewalt eine Zeit lang vereinigt hatte, gleich. wild. 
Die ersten hat der Islam, dem sie anhängig blieben, nicht. verändert, 
im. Gegentheil hat der Fanatismus einer intoleranten Religion ihre na- 
türlihe Neigung zu Raub und Mord nur erhöht, Die mongolischen 
Nationen, die nacheinander den lamaisc<hen Cultus aunahmen, haben 
ihre Sitten völlig verändert. Ebenso friedlich, als zuvor kriegerisch, 
sicht man“ bei ihnen außer ihren Heerden; die ihre Hauptbeschäftigung 
sind, Klöster , Bücher „ ja Büchersammlungen ; selbst Druckereien fanden 
sich unter ihnen. „Freilich :muß man die Hauptursache der Bezähmung 
. der mongolischen Race in dex entnervenden Wirkung suchen, welche diese 
„41, 4 von Indien aus verbreitete, contemplative, unspeculative, das unthätige 
4 j Leben begünstigende Religion überall hin mit sich bringt. 
3 4 M Der Budvismus führt uns also jezt nach Indien und damit in 
„DN den Zusammenhang unserer Entwicklung zurück. 
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