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die andere Genealogie, ist die des objektiven, wirklichen, mythologischen
Processes selbst. Hier folgt dem Chaos zuerst Gäa. I< sage: sie
folgt; denn bei der Nyx und dem Erebos heißt es: "x Xceog d 'Eoe-
ßB86g TE Jehtrivt TE NUE Ey Ev 0ovTO, bei der Gäa heißt es aber
bloß: evrdo Ener: nachher, nach ihm fam Gäa. Das im mate-
riellen ZabiSmus herausgewendete Bewußtseyn , welches nun der Grund
der ganzen folgenden Götterzeugung wird, aber eben darum selbst nicht
gezeugt wird. Zn jener ganzen Stelle also, die von den Erzeugnissen
der Nyx mit vem Erebos handelt, sind lauter philosophische Begriffe, die
freilich nicht von der ersten Entstehung der Mythologie selbst sich herschrei-
ben, aber die doch Schöpfungen eines wissenschaftlichen Bewußtseyns seyn
können, das sich unmittelbar aus der Mythologie selbst und im Auf-
gehen derselben erzeugt hatte. - Daher ich weit entfernt bin, diese Verse von
den Kindern dex Nyx mit Hermann als Einschiebsel zu erklären. Schon
Creuzer hat auf die Aehnlichkeit dieser Vorstellungen mit manchen Begrif-
fen späterer philosophischer Systeme, z. B. des Empedokles und des He-
rakleitos , aufmerksam gemacht, auch auf die Uebereinstimmung einiger
derselben mit manchen Zügen orientalischer Lehren. Unter diesen Kindern
(wenn sie mit vem Erebos "Hu&y und 4/9730 gebiert, so gehört
dieß einem andern Zusammenhang an) sind zuerst Mögos, das Ge-
sc<hi>, genannt. Erinnern Sie sich dabei an die Bemerkung, die gleich
anfänglich bei Erwähnung der Persephone gemacht worden “. Der
Uebergang aus der ersten Freiheit des Bewußtseyns zur mythologischen
Befangenheit wird als der Urzufall überhaupt, als Fortuna, als Ber-
hängniß angesehen , und Persephone selbst = die eben das dem realen
Gott verfallene Bewußtseyn ist =- wird in späteren mythologischen Phi-
losophemen gerade als Moros, als Geschi>, Berhängniß bezeichnet. In
dem Schooß der ersten Unentschiedenheit lagen auch die Todesgeschi>e,
der Tod selbst und sein Verwandter, der Schlaf. Nach diesen folgt
Möuwogs als Sohn ver Nyx. Wenn man sich auch bloß an den Be-
griff des spöttischen, ironischen Tadelns hält, der mit diesem Wort ge-
wöhnlich verbunden wird, so ist klar, daß Ironie wie Tadel nicht
“S. oben S, 153,
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