Full text: Die Kunst der Gotik (7)

436. Christus und Johannes. Holzgruppe Berufung ablehnen, wird von seiner 
aus Sigmaringen. Berlin, Deutsches Frau ermutigt; links der Bote. Früh- 
Museum. werk des erzählenden Reliefstils, der 
Um 1320. Die Idee der „Johannes- sich erst in der Spätgotik voll ent- 
minne‘“, die diesen Darstellungen zu- wickelt ; in Erfurt ist noch alles auf das 
grunde liegt, dürfte auf Bernhard von Dramatische des Vorgangs bezogen. 
Clairvaux zurückgehen; die Hauptdar- 440°, 442, 443. ROTTWEIL. Skulpturen 
stellungen stammen sämtlich aus ober- der Liebfrauenkirche. 
schwäbischen Klöstern. nn 
Phot. Staatliche Bildstelle, Berlin. 449. Tympanon am Südportal. 
Um 1340. Sandstein. Aus dem 
Tafel XXVI. Pieta. Holzgruppe aus gleichen Atelier das 1343 ent- 
Scheuerfeld in Thüringen. Koburg, standene Tympanon am Nord- 
Veste. portal des Augsburger Doms. 
Erstes Viertel des 1ı4. Jahrhunderts. 442, 443. Steinfiguren zweier Apostel. 
Eines der frühesten Werke der im 14. Um 1340. Ehemals am Westpor- 
und 15. Jahrhundert weitverbreiteten tal der Liebfrauenkirche, dessen 
Bildform des „Andachts-‘“ oder ‚Ves- plastischer Schmuck einer der 
per-‘“Bildes (ital. Pietä). Die Bezeich- maßgebendsten süddeutschen 
nung ‚‚Vesperbild‘ nach den am Abend Werkhütten des 14. Jahrhunderts 
(ad vesperam) üblichen, dem Inhalt zugehört. Jetzt in der Lorenz- 
des Bildes entsprechenden Gebetsbe- kapelle (Museum). 
trachtungen (vgl. Demmler, Berliner Phot. Hebsacker, Rottweil. 
Museen 1921, S. 117f.). 441. HALBERSTADT. Steinfiguren vom 
Phot. Kunstgesch. Seminar, Marburg. ehemaligen Heiligen Grabe, jetzt am 
437. REGENSBURG. Steingruppe an der Altar der Marienkapelle des Domes. 
inneren Westwand des Domes: Etwa Mitte des 14. Jahrhunderts. Die 
St. Martin und der Bettler. Königsfiguren auf den Konsolen nicht 
Erstes Viertel des 14. Jahrhunderts; zugehörig, aber aus der gleichen Zeit. 
Frühwerk der vom Südwesten (Frei- Die Komposition des Grabes ctwa wie 
burg) beeinflußten Regensburger Hütte in Freiburg (Abb. 458) vorstellbar. 
des 14. Jahrhunderts. 444. NÜRNBERG. Steinerne Madonnen- 
Phot. Staatliche Bildstelle, Berlin. statue am Hause Weinmarkt ı2. 
438. FREIBURG i. B. Das Heilige Grab Mitte des 14. Jahrhunderts; cin Haupt: 
: N beispiel der älteren (von Rottweil her- 
im Langhaus des Münsters. geleiteten) Nürnberger Plastik des 14. 
Gegen 1350. Steinfiguren; am Sockel Jahrhunderts. 
die nn EN RS BE Phot. Christof Müller, Nürnberg. 
wappneter Knechte un itter um 
Mitte des 14. Jahrhunderts. Den Leich- 445, 446. SCHWÄBISCH-GMÜND. Skulp- 
nam Christi umgeben die „Frauen am turen der Heiligkreuzkirche. 
Grabe‘ und zwei Engel (jetzt im Mün- 445- Steinfiguren der Verkündigung 
stermuseum). Zum Stil vgl. die Straß- am westlichen Nordportal. 
burger und Rottweiler Prophetenfigu- Um 1350. Frühwerk der mit dem 
ren (Abb. 425, 442, 443). Ursprünglich Neubau der Kirche (vgl. Abb. 318, 
in einer eigenen Kapelle aufgestellt; 310) verbundenen Hütte. 
Sue barE n begegnet zuerst in 4456. Steinbüste des heiligen Augu- 
Phot. Röbcke, Freiburg. stinus. 
© . Drittes Viertel des 14. Jahrhun- 
439. ERFURT. Seitenplatte vom Stein- derts. Überrest einer Sitzfigur, 
sarkophag des heiligen Severus in ehemals am Chor der Heiligkreuz- 
der Severikirche, kirche, jetzt im Museum von 
Drittes Viertel des 14. Jahrhunderts. Schwäbisch-Gmünd. Die Idee vor- 
Dargestellt ist die Berufung des Seve- gebildet in den thronenden Kö- 
rus zum Bischof; der Heilige will die nigsfiguren des Freiburger West- 
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