456. PRAG. Grabmal des Premysl Otto- in Krakau. Rotweißer Marmor, über-
kar I. im Choreingang des Doms. lebensgroß.
Vor 1377. Werkstatt des Dombau- Phot. nach Gipsabguß des Krakauer
meisters Peter Parler. Gedächtnisstein Museums,
für den Begründer des Königreichs k
Böhmen (1212); im Auftrage Karls IV. 460. BOPFINGEN (Württemberg). KRit-
gefertigt, zusammen mit vier anderen tergrabstein, angeblich des Wilhelm
Epitaphien des PFremysliden-Geschlech- von Bopfingen, in der Pfarrkirche
tes; wie bei den Büsten des Triforiums St. Blasius.
(vgl. Abb. 454 u. Tafel XX VIII) spricht Nach 1350. Sandstein. Gedächtnis-
der Denkmalsgedanke (im Sinne histo- stein, wahrscheinlich eines 1284 ge-
rischer Verewigung) mit, storbenen Ritters; das Kostüm zeit-
Nach Pinder, Deutsche Plastik des gemäß der Mitte des 14. Jahrhunderts
14. Jahrhunderts. (Kettenhemd, darüber Lendner, Bek-
457. REGENSBURG. Statue des heiligen kenhaube, hinter dem Haupt der Tur-
Petrus am Mittelpfeiler des Dom- nierhelm).
Hauptportales. 461. WALDSEE (Württemberg). Bronze-
Um 1400; Mittelpunkt des Westportal- grabplatte des Truchsessen Jörg von
ateliers, das unter von Prag empfan- Waldburg in der Stiftskirche.
genen Eindrücken der Parlerschule (vgl. Um 1490. Einzelne Teile farbig email-
die vorhergehenden Abb.) arbeitet. liert. Gußhütte unbekannt; ähnliche
Phot. Laifle, Regensburg. Arbeiten in Kloster Schönthal in Würt-
temberg. Die Rüstung (vgl. vorige Ab-
NIKOLAUS VON LEYDEN bildung) entspricht dem letzten Viertel
Gebürtiger Niederländer, seit 1462 in des 15. Jahrhunderts.
Deutschland (Trier, Straßburg, Konstanz Nach Dehio- Bezold, Die Denkmäler
und Wien) tätig; seine bedeutendsten der deutschen Bildhauerkunst,
Werke sind ein Steinkruzifix von 1467 in
Baden-Baden und zwei Büsten vom HANS MULTSCHER
Straßburger Rathaus, volkstümlich als Der aus Reichenhofen im Allgäu stam-
„Graf von Lichtenberg‘‘ und „die schöne mende, seit 1427 in Ulm auftretende
Bärbel‘ bezeichnet. Meister ist der bedeutendste Bildhauer
458. Marmorgrabmal Kaiser Fried- in Ostschwaben in der ersten Hälfte des
richs III. im Apostelchor von St. 15. Jahrhunderts,
Stephan in Wien. 462. Christus als Schmerzensmann. Stein-
1479—1480. Eines der bedeutsamsten statue vor der Mittelsäule der Turm-
Werke des dekorativen Prunkstils der vorhalle des Ulmer Münsters.
letzen Gotik. 1429. Frühwerk des Meisters. Die Turm-
vorhalle s. Abb. 329. Gemälde aus
VEIT STOSS Multschers Werkstatt s. Abb. 636, 637.
Geboren um 1447 in Nürnberg, gestorben Phot. Staatliche Bildstelle, Berlin.
daselbst 1533. 1477—1496 in Krakau *
(Marienaltar und eine Reihe von Rot- 463. Oberschwäbisch: Holzgruppe der
marmorgrabsteinen), seitdem wieder in klagenden Frauen. Berlin, Deutsches
Nürnberg tätig (1519 der Englische Gruß Museum.
für St. Lorenz, 1520 ein großer Altar, Um 1420. Aus Mittelbiberach in Ober-
jetzt in Bamberg). Vgl. Propyläen-Kunst- schwaben stammend. Beachtenswert
geschichte X, Abb. 391—394, und unsere die stammeseigentümlichen Züge in den
Abb. 472, 473. Gesichtern, in der Spätgotik bis zur
459. Grabmal des Königs Kasimir Jagello höchsten Differenzierung ausgebildet.
im Dom zu Krakau; Deckplatte. Phot. Staatliche Bildstelle, Berlin.
1492 vollendet; die erste beglaubigte 464, 465. Apostelfiguren. Terrakotta,
Arbeit des Nürnberger Bildschnitzers Nürnberg, Germanisches Museum.
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