Phot. Dr. Karl Gröber, München, Haupt- Steinmetzbildern und Hüttengebräuchen.
konservator am Bayrischen Landesamt für Nach Ernst Polaczek, Volkskunst im
Denkmalpflege. Elsaß; Deutsche Volkskunst, Ergänzungs-
134. Lampe aus dunkelgrauem Ton, 5
scharf gebrannt. Hamburg, Museum 137, 2. Fachwerkpfosten: Gewappneter
für Kunst und Gewerbe. als Sinnbild der Herrschaft. Um
Lüneburg. 14./15. Jahrhundert. Eine 1580—1590. Gerolzhofen (Unter-
Reihe verwandter Gefäße kommt in Nieder- franken), Spital.
sachsen in der Zeit zwischen 13. und Das Wappen über dem Schwerthalter ver-
15. Jahrhundert im Gebiet Helmstedt- weist auf den Fürstbischof Julius Echter
Halberstadt-Braunschweig vor; O. Erich von Mespelbrunn in Würzburg. Die Dar-
(Gotische Tongefäße in Mitteldeutschland, stellung gehört in den Kreis der Roland-
Jahrb. f. hist. Volkskunde III/IV, 1934, bilder; vgl. Erich-Beitl, S. 611.
S. 78 ff.) bezeichnet sie als welfische Gruppe. Phot. Bayrisches Landesamt für Denkmal-
Ein verwandtes Gefäß in Braunschweig, pflege, München.
s. Erich, Tafel 18, Abb. ır.
Phot. Museum. 138. Unterzugpfosten in der Ratsstube.
Forst (Unterfranken).
135. Igeltopf. Sächsisches Steinzeug. Die Kerbschnittmusterung der Säule und
15. Jahrhundert. Leipzig, Stadt- des Sechssternes erscheint in spätgotischer
geschichtl. Museum. Formung, die Zeichnung des Fisches im
Der Ausgangstyp ist die Gesichtsurne, vgl. Sattelholz weist auf das 16. Jahrhundert.
Abb. 133, 2. Die Kugelform mit dem ge- Über die Bedeutung des Sechssterns vgl.
sandelten Überzug in der sächsischen u. Abb. 142.
Steinzeugtöpferei des 16. Jahrhunderts Phot. Dr. Jos. M. Ritz, Bayrisches Landes-
nachgewiesen (Berling, Alt-Sächsisches amt für Denkmalpflege, München.
Steinzeug, Jahrb. f. hist. Volkskunde III/IV, 5 NE
1934, S. 61). Die frei beweglichen Ringe 139. Hoftor eines Bauernhauses in Horn
am Hals des Kruges gelten als eine Spe- (Kreis Detmold). Beg. 1731.
zialität des Töpferortes Penig bei Walden- Gutes Beispiel der reichen dörflichen
burg. Zimmermannskunst Westfalens; in dem
Phot. Museum. Rankenwerk mit den paarigen Delphinen
leben Renaissanceornamente neben ba-
r36. Ausgeschnittenes Stadelbrett: Drei rocken Elementen. Inschrift: Herr wan
Hasen im Kreis. Ruhpolding (Ober- dein wohrt nicht wahr mein trost
bayern), Heimatmuseum. gewehsen so wahr ich vergangen in
Das Motiv der drei im Kreis laufenden meinen elendt .:aber das ist meine
Hasen als zoomorphe Stilisierung des beste freide das ich mig zu gott
Wirbels begegnet in gotischer Zeit öfter, halte . Adam henrig mettengang
besonders im Maßwerk (Dom in Pader- und Margret u. Sabein gieben.
born). Als Giebelbrett dasselbe Motiv in Phot. Fritz Mielert, Dortmund.
Hallein; s. Spieß, Bauernkunst, 1925, n . ne
S. 28. Verwandte Steinmetzenentwürfe 140. Truhenstirnwand mit geschnitzten
{drei Fische mit einem Kopf u. a.) im Füllungen, Handewitt (Kreis Flens-
Skizzenbuch des Villard von Honnecourt burg). 17. Jahrhundert. Flensburg,
aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts: Museum.
Vgl. Hahnloser, Villard de Honnecourt, Das Motiv des „heiligen Baumes‘ in fast
Wien 1925, passim. romanisch anmutender Stilistik ist mit dem
Phot. Dr. Karl Gröber, München. Motiv des Geflechtknotens zu einem Ge-
S bilde verbunden. Die Inschrift lautet:
[37, I. Fachwerkpfosten: Baumeister- „Hvo.gud.ifryer.er.rig.qu.ve.
bildnis. Bez. 1600. Kolmar, Juden- vis. gud. un . hem , stor . priss.“
BASSE, Nordfriesisch.
Die Verewigung des Baumeisters als Figur Nach Ernst Sauermann, Handwerk-
im Fachwerk begegnet mehrfach, auch in liche Schnitzereien aus Schleswig-Holstein,
Hessen, sie hat ihren Ursprung in gotischen Frankfurt 1910, Tafel 10.
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