Rose 157 r. l. ı. Schemelrücken mit Band- Brauchtum, 1937, S. 56—58, woselbst eine
irbel- geflecht. 2. Schemelrücken mit ver- Karte über die Verbreitung der Klemm-
tzerei schlungenen Schlangen. Freiburg, kuchen in der Mark auf S, 78,
stein- Aucustinermnseum Phot. Museum.
gusti us :
inder, Die erste Form, ein in sich verschlungener 159, 2. Waffeleisen. 18. J ahrhundert.
SO Bandknoten, kommt auch in Gestalt zweier Osnabrück, Museum.
hweiz ineinander verschlungener Herzen, die eine Darstellungen: Sechsstern und Lebens-
ertigt Achterschlinge durchdringt, vor. Die baum mit Hirsch und Hinde. Die Rund-
zweite Form, ein ineinander verschlun- form des Waffeleisens besonders in West-
genes Schlangenpaar, scheint von der ersten falen; vgl. Uebe, Deutsche Volkskunst,
herzuleiten sein (vgl. Polaczek, Elsaß, Westfalen, S. 42—44, daselbst Abbildungen
Ann. Deutsche Volkskunst, Ergänzungsband, aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Als Vor-
S. 28—20). Die beiden Typen begegnen im lagen sind zum Teil frühe Holzschnitte für
alemannischen Südwestdeutschland. religiöse Darstellungen: Gesicht Christi,
l- und Nach Ernst Sauermann, a. a. O. Lamm Gottes nachweisbar.
Rn 158, ı. Niedersächsische Giebelzier, hot. Mose
1 ihre Pferdeköpfe. Hannover, Nieder- 160, I. Schmiedeeiserner Turmhahn. Her-
se ist sächsisches Volkstumsmuseum. mannstadt (Siebenbürgen), Brucken-
anroß „Der alte Deutsche steckt den Kopf des thal-Museum.
geschlachteten Rosses auf die Wetterstange Bezeichnet 1807, der Form nach hoch-
oder den Hausgiebel, dem Wettergott zu altertümlich. Der Hahn als Wächter und
zeigen, daß ihm das gebührende Opfer dar- Künder des Tages als Turmbekrönung seit
gebracht ist‘ (Bornhausen bei Peßler, frühmittelalterlicher Zeit verfolgbar. Über
onal- Handb. d. d. Volkskunde I, 226). Neben die sonst gebräuchlichen Wetterhahnbilder,
den Pferdeköpfen kommen Stirnbretter in die meist mit der Renaissance weitere Ver-
Heuer- Gestalt von Hähnen, Drachen oder breitung erleben (Fischweib, Delphin u. a.)
kom- Schwänen vor, daneben der Giebelpfahl (in vgl. Erich-Beitl, S. 834—835.
Auf- Niedersachsen) oder das senkrechte Giebel- Nach H. Phleps, Schmiedekunst, Berlin-
nfeuer brett (Pommern, Ostpreußen, Mark Bran- Leipzig 1935, 30. .
ct bei denburg) mit Kreismustern oder Lebens- ‚ 2. Faßriegel in Form eines Fisches.
? Vor- baummotiv; vgl. Erich-Beitl, S. 246. Freiburg, Augustinermuseum.
Aber Ehot- Museum: Flachschnitzerei. Die Form eines fisch-
2. Salzfaß in Hausform. Bochum, artigen Tieres, gelegentlich mit Schlangen-
Städt. Museum. leib, begegnet im alemannischen Rhein-
Kreis Die Hausform des Salzkastens, bisweilen gebiet und der Pfalz neben den Bildern der
Tahr- von beträchtlichen Ausmaßen, ist in West- Meerfrau, des Löwen oder Hirsches. Die
falen reich ausgebildet. Die Verwendung Gestalt des gelagerten oder sich windenden
stellte von Glücks- oder Fruchtbarkeitssinnbildern Tieres ist aus der Werkform des Riegels
scher (Sechsstern, Radkreuz, Hakenkreuz, Hah- erholt.
1 nenköpfe) deutet auf die bevorzugte Stel- Nach Ernst Sauermann, Handwerkliche
Hliche lung des Gerätes im Jaushalt als Berger Schnitzereien in Schleswig-Holstein.
e des kostbarsten Speisewürzmittels. Neben ;
ein, der Kastenform für größere Mengen ist die 161, 1. Westerwälder Steinzeugteller.
der aufgehängten Gewürzmetze (vgl. 18./ 19. J ahrhundert. München,
eines Abb. 147), in Holz geschnitzt oder in Privatbesitz.
Metall, besonders Zinn, gearbeitet, ge- Ritzzeichnung mit Stempelmuster; mit
vo bräuchlich. Kobaltblau ausgedeckt. Der Hahn als
Kol- Phot. Museum. Fruchtbarkeitssinnbild weist auf einen
SU 159, 1. Klemmeisen aus Schwetig (Kreis Hochzeitsteler.
ONUung Weststernberg). 1773. Berlin, Staatl. Phot. Aufnahme im Besitz des Autors.
ndten ? .
anner, Museum für Deutsche Volkskunde. . 2. Balkenkopf. München, National-
Über Klemmeisen vgl. Anmerkung zu MUSEUM.
kliche Abb. 150. Die Sinnbilder: Herz, Lebens- Sowohl die Form des kauernden Löwen als
ein, baum und Gestirnzeichen als Glückszeichen auch die Idee der Darstellung wirkt mittel-
zu deuten. Vgl. Thiele, Sinnbild und alterlich, obwohl das Werk schwerlich älter
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