als 17.—18. Jahrhundert sein wird; ein 163, 2. Zeugdruckmodel. 18. Jahrhun-
kennzeichnendes Beispiel für das Fortleben dert. Darmstadt, Landesmuseum.
älterer Vorstellungen im volkstümlichen Motiv: Der Wald mit den Wildüeren
Zimmermannshandwerk. ?
Phot. Museum. zwischen Blumen und Sternen. Wahr-
scheinlich liegt, wie bei der Mehrzahl der
162. Sakristeitür mit —Schmiedeeisen- Jagdmotive, Anregung durch einen Bilder-
beschlag. Gotisch, 15. Jahrhundert. bogen zugrunde. Ähnliche Zusammen-
; . stellungen, durch den Weberapport sym-
Niederherzogswaldau (Kreis Frey- . S .
T metrisch geordnet, in der älteren Beider-
stadt, Schlesien). vandweberei
Zwischen den Bandeisen, welche die Tür- Phot. Museum.
bretter zusammenhalten, in Eisen ge-
schmiedete Sinnbilder: paarige Vögel, 164. Lederdruckmodel. Nach 1800.
Lilienstab, wilde Jagd: Hirsch, von zwei Feuchtwangen (Mittelfranken), Hei-
Hunden verfolgt. Frühe Beispiele ver- matmuseum.
wandter Art kommen in Niedersachsen Unten Baum mit paarigen Hirschen, dar-
(Eisdorf im Kreis Merseburg mit ver- über Sechsstern mit Sonnenkranz. In der
schiedenen Tieren und Tierkopfenden der Mitte Doppeladler mit Löwen. Blumen-
Schienen) und in Ostsachsen (Wahren bei ranken als Füllmuster. Das Hirschmotiv in
Leipzig, Tiere und wilde Männer) vor; vgl. Abwandlungen auf Feuchtwanger Leder-
H. Lüer, Geschichte der unedlen Metalle, druckplatten, die in Hartholz geschnitten
1904, S. 3 und 33. sind, mehrfach; vgl. J. M. Ritz in Bayr.
Phot. Kathol. Pfarramt, Oberherzogs- Heimatschutz 21 (1925), S. 67—68.
waldau. Phot. Dr. Jos. M. Ritz, Konservator am
Tafel I. Löffelbrett. Nordfriesland. Berlin, vr
Staatl. Museum für Deutsche Volks-
kunde. 165. Holsteiner Kammtasche. Berlin,
Bei den Löffelbrettern, die besonders in Staatl. Museum für Deutsche Volks-
Niederdeutschland (Niederrhein, Nieder- kunde.
sachsen, Friesland) im 18. und frühen Die Ziermuster: Hirsch, Herzen, Sterne
19. Jahrhundert in mannigfachen Formen und Blumen sind in schwarzem Tuch aus-
als Brautgeschenk vorkommen, spielt das geschnitten und aufgenäht. Verwandte
Sinnbild eine große Rolle. Altertümlich Schmuckformen begegnen bei den Scha-
wirkt das im Norden verbreitete Motiv des blonen der Kammschneider im frühen
Seepferdes; über das der Wasserjungfer 19. Jahrhundert. Über das Hirschsinnbild
(sog. Melusinenmotiv) vgl. Spamer, vgl. Einleitung S. 31, ferner Erich-Beitl,
Deutsche Volkskunde II, S. 398, 426. All- S. 318—320.
gemein begegnet das Bild der paarigen Phot. Museum.
Tauben. Die Rankenformen deuten auf
das frühe 19. Jahrhundert. 166. Helgoländer Brustschmuck. Berlin,
Phot. Museum. Staatl. Museum für Deutsche Volks-
kunde.
[63, 1. Stangentuch. Siebenbürgen. N .
19. Jahrhundert. Berlin, Staatl. DD
a pange in Edelmetall, die als Festschmuck
Museum für Deutsche Volkskunde. in Friesland, Niedersachsen und der Ostsee-
Hirsche mit Vögeln auf dem Rücken küste vorkommt; die Form erreicht bis-
zwischen Lebensbäumen. Das Motiv des weilen beträchtliche Ausmaße, die fast den
auf einem Vierfüßer sitzenden Vogels ist halben Oberkörper überdecken. Glücks-
seit der Hallstattzeit nachweisbar; be- zeichen aller Art, besonders Genien, sowie
sonders verbreitet ist es in der ostgermani- Berufssinnbilder: Schiffe, Fische, Lotsen-
schen und slawischen Volkskunst. Öfter marken werden als Behang um das herz-
begegnet es auf den ostpreußischen Knüpf- förmige Mittelstück angebracht. Die er-
teppichen; vgl. K. Hahm, Bauern- haltenen Formen meist spätes 18. bis
teppiche, 1937. 19. Jahrhundert.
Phot. Museum. Phot. Museum.
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