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viel mehr Raum und viel mehr Reparaturen erfordert, als die Turbine, so dürfte
in den meisten Fällen einer guten Turbine der Vorzug zu geben sein. Die
Firma empfiehlt im Allgemeinen Turbinen anzuwenden, Wasserräder aber dort, wo:
1. Das Gefälle weniger als 1 m beträgt,
2. eine Wassermenge von 10--40 Liter in der Sekunde zur Verfügung steht
und ein oberschlächtiges Wasserrad angebracht werden kann,
3. das Wasser sehr viel Verunreinigungen mit sich führt,
4. bei Benutzung großer Wasserräder eine geringe Umdrehungsanzahl der
Antrieb3wellen Verwendung finden kann, wie beispielsweise bei Antrieben von
Quetschwerken.
Die Firma Briegleb, Hansen & Co. in Gotha, welche sich mit dem Bau
von Turbinen beschäftigt, sagt:
inen Obgleich die Anfänge des Turbinenbaues bis in das vorige Jahrhundert
elben zurückreichen, so ist es doch erst in der Neuzeit gelungen, diese Motoren in der
ven Vollkommenheit herzustellen, welche erforderlich war, um ihnen eine allgemeine
also Verbreitung zu verschaffen. Von dieser Zeit an waren aber die Tage der alten
ihm Wasserräder gezählt. Die unterschlächtigen Räder stehen richtig gebauten Turbinen
Be- in ihrer Wirkung stet8 nach, auch wenn erstere unter günstigen Bedingungen
arbeiten. Die oberschlächtigen Wasserräder können, wenn sie unter günstigen
anzU- Bedingungen arbeiten, die Turbinen etwas an Wirkung übertreffen, sie leiden
ehend aber an Nachtheilen, welche bei der Wahl des Motor3 fast immer zu Gunsten
der Turbine den Ausschlag geben. Diese Nachtheile sind namentlich folgende:
rrich 1. Alle Wasserräder arbeiten nur günstig, wenn die Schaufeln nicht ins
baut, Unterwasser eintauchen und die Umfangsgeschwindigkeit höchstens 1,5-=-2 m in
räder der Sekunde beträgt. Sobald aber das Unterwasser zu steigen beginnt, tritt
unausbleiblich eine ganz unverhältnißmäßige Verminderung der Nukleistung ein,
endet, welche so bedeutend ausfallen kann, daß der Betrieb nicht mehr aufrecht zu erhalten
) den ist. Die geringe Umfangsgeschwindigkeit der Wasserräder aber hat zur Folge, daß
t auf man, um die fast immer erforderliche hohe Geschwindigkeit der Antriebswellen in
Hd die den Arbeitsräumen zu erreichen, sehr schwere Triebwerke einschalten muß. Lettere
een verbrauchen al8dann einen beträchtlichen Theil von der Nußwirkung der Wasserräder.
Frage 6 49. Das Wasserrad ist ein vielfach zusammengeseßter Körper mit einer großen
öfters Anzahl von Theilen, welche durch Schrauben- oder Nietverbindung zusammen=-
Zrbel- gehalten werden. Diese Theile werden bei jeder Drehung des Rades mit stetig
so ein wechselnder Spannung bald auf Zug, bald auf Dru> in Anspruch genommen.
That- Im Winter wird die Inanspruchnahme noch erhöht durch Ansezen von Eis, bei
'ücden- dessen Beseitigung e8 ohne kleine Verlezung einzelner Theile nicht abgeht. Die
Zefälle Folge von alledem ist eine große Anzahl von Reparaturen. |
1 man Dagegen arbeiten zweckentsprechend gebaute Turbinenanlagen nahezu gleich
Gang günstig, einerlei, ob die Laufräder über oder in dem Wasser arbeiten. Ferner
hungs3- bedingen ihre verhältnißmäßig kleinen Durchmesser bei großen, mit der Höhe des
wird, Gefälles wechselnden Umfangsgeschwindigkeiten eine hohe Umdrehungszahl der
urbine, Turbinenspindel, sodaß man mittelst einfacher und leichter Triebwerke hohe
sserrad Geschwindigkeiten der Antrieb3wellen in den Arbeitsstätten erzielen kann. Hierdurch