Full text: Kraft- und Hebemaschinen

2 4. DEE 
burg ausgeführt wird. Es ist dies eine Fourneyron-Turbine mit umgekehrter stellt 
Aufstellung, das Wasser wird dem Leitrad von unten durch eine geschlossene geschl! 
Rohrleitung zugeführt, welche in den ebenfalls geschlossenen Turbinenmantel liebig« 
mündet. E3 sind also alle Zuleitungen geschlossen und mit Wasser erfüllt. Bei werde 
einer derartigen Anordnung wird der Druck des Wassers unter Umständen den : 
Turbinenzapfen entlasten, indem er das Laufrad anzuheben bestrebt ist. daß a 
“Bei der dargestellten Turbine erfolgt zwar die Regulirung des Wassers nur 
durch Heben oder Senken des ganzen Leitrades; damit aber die Turbine die beste 
Nutwirkung auch bei geringstem Wasserzulauf entwickelt, hat das Laufrad zwei 
Zwischenböden erhalten, wodurch es in drei Etagen getheilt ist. Jede Etage wirkt 
für sich als Voll-Turbine. Nach Angaben der Fabrik wird es auf diesem Wege 
erreicht, daß die nämliche Turbine mit nahezu unverändert hoher Nutwirkung 
arbeitet, wenn selbst die Durchflußmenge in weiten Grenzen schwankt. Diese 
Anordnung wird besonders für Gewässer mit stark veränderlicher Zuflußmenge 
empfohlen, also bei Wasserläufen, die in der Regenzeit viel, in trockener JahreSzeit 
nur wenig Wasser führen. 
Die beiden besprochenen Fourneyron-Turbinen sind innenschlächtig, es können 
indessen auch die Tourneyron-Turbinen als außenschlächtige gebaut werden. Diese 
Turbinenart hat sich unter der Bezeichnung Franci3-Turbinen (jprich: Franzis) 
in Amerika eingeführt. Von den deutschen Fabriken ist es die Maschinenfabrik 
von I. M. Voith in Heidenheim a. d. Brenz, welche diese Turbine baut.*) 
Jig. 203 stellt eine Franci8-Turbine dieser Fabrik dar. Das Wasser strömt 
aus dem Oberwassergraben in die Turbinenkammer und durch das fest aufgehängte 
Leitrad dem innerhalb desselben angeordneten Laufrad zu. Das Leitrad ist mittelst 
eisernen Stangen an dem Maschinenrahmen aufgehängt und mit einer eisernen 
Decke versehen, welche das Laufrad glo>kenförmig vollständig überde>t.. Nach unten 
schließt sich an das Laufrad das sogenannte Saugrohr an, das bis in das Unter- 
wasser hineinreicht. Saugrohr heißt es nämlich mit Recht deswegen, weil die 
ununterbrochene Wassersäule, die dieses Rohr enthält, gleichsam an dem Turbinen- 
rad angehängt ist und saugend den Durchfluß des Wassers durch das Laufrad | 
unterstüßt. 
Eine massive schmiedeeiserne Welle wird von Querstreben innerhalb des 
Saugrohres gehalten. Sie trägt an ihrem oberen Ende den Ueberwasserzapfen 
der hohlen Turbinenwelle, welche die massive Welle vollständig umgiebt und an 
ihrem unteren Ende das Laufrad trägt. Bei der Drehung des Laufrades dreht 
sich also die hohle Welle desselben um die massive schmiedeeiserne Stüßwelle. 
Gegen seitliche Schwankungen ist sie an ihrem unteren Ende durch Stopfbüchjen- 
führung gesichert. Damit die hohle Welle auch an ihrem oberen Ende geführt ist, 
erhält sie an der Stelle, wo sie aus dem Fußboden der Fabrik heraustritt, ein 
Halslager. oder | 
Zur Regulirung der Franci8-Turbine wird das Leitrad meistens mit dreh- versto 
baren Leitschaufeln versehen, welche alle gleichzeitig mittelst eines Handrades ver- den 9 
der 2 
*) Siehe „Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure“, Jahrg. 1892. öffnu 
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