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hat, eine derartige Turbine aufgestellt worden, die mit 100 Umdrehungen in der
Minute eine Nubkleistung von 75*/, ergab. Dabei trat ein einfacher Riemenantrieb
an die Stelle eines dreifachen Rädervorgelege3, welches das langsam laufende
Wasserrad verlangte.
Es giebt Verhältnisse, wo mit der einfachen Franci3-Turbine die erwünschte
Umdrehungszahl nicht zu erreichen ist. So beispielweise, wenn die Turbinen-
welle mit einer Elektro-Dynamo-Maschine direkt gekuppelt werden soll. In diesem
Falle hilft man sich damit, daß man zwei kleinere Turbinen, denen man eine
größere Umdrehungsgeschwindigkeit geben darf, auf einer gemeinschaftlichen Welle
aufhängt. Beide Turbinen erhalten ein gemeinsames Saugrohr. Fall8 auch mit
dieser Zwilling3-Turbine eine genügende Umdrehungsgeschwindigfeit nicht zu ex-
zielen ist, so theilt man die Wassermenge in vier Theile und benußt zwei Zwillings-
Turbinen, deren Wellen mit einander gekuppelt werden.
Turbinen mit liegender Welle, welche, wie die vorbesprochenen, in den offenen
Schacht eingebaut sind, werden bis zu einem Gefälle von 10 m ausgeführt,
wobei der Fußboden der Turbinenanlage bis zu 5 m über dem Unterwasserspiegel
und die Turbinenwelle bis 6 m über demselben gelegt werden kann. Bei Gefällen
über 10 m entjtehen meist Schwierigkeiten für die Zuleitung des Oberwasser-
grabens, und es werden auch die hohlen Einlaufschächte theuer und nicht mehr
solid genug. Den Turbinen wird als8dann durch eine geschlossene Rohrleitung
das Wasser zugeführt. Um das Wasser auch bei einseitiger Lage der Rohrleitung
an dem ganzen Umfange des Leitrades gleichmäßig zuzuführen, versieht die
Maschinenfabrik von JI. M. Voith in Heidenheim a. d. Brenz die Turbinen
mit einem schraubenförmig gestalteten Gehäuse.
Fig. 206 giebt die bildliche Darstellung des von der Fabrik als Spiral-
Turbine bezeichneten Wassermotor8. Das schmiedeeiserne Gehäuse, welches in
Der darstellung durchsichtig gezeichnet ist, wird an die Druckleitung angeschlossen.
Das Wasser umkreist in einem vom Einlauf aus allmählich sich verengenden Kanal
das Leitrad, dessen Schaufeln verstellbar und herau8zunehmen sind. Das Laufrad
kann mit jeiner Welle seitlich verschoben und aus dem Gehäuse herausgebracht
werden, sodaß seine Schaufeln völlig freigelegt sind. E3 ist zu diesem Zwecke
das Lager der Turbinenwelle an einer Seite auf dem Maschinengestell verschiebbar
angeordnet. Das gegenüberliegende Lager ist fest an den Körper des Saugrohres
angeseßt und die Turbinenwelle durchdringt auf dieser Seite das Saugrohr in Ach
einer Stopfbüchsen-Führung. een
Tun
Als Kennzeichen der verschiedenen Turbinenarten, namentlich der Fourneyron- sie
Turbinen, hatten wir es bezeichnet, daß das Laufrad und das Leitrad in einer füm!
Ebene liegen und das Wasser den Schaufelapparat radial durchströmt, daß jie |
wir es also mit Radial-Turbinen zu thun haben. Sind Laufrad und Leitrad dag
über einander angeordnet, sodaß das Wasser in der Richtung der Achse den wen
Schaufelapparat und das Laufrad durchströmt, dann haben wir e8 mit den und
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