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Beide Mäntel tragen dazu an ihrem oberen Umfange einen Zahnkranz, in welchen der (
feststehende Getriebe eingreifen, die von der Arbeitskammer aus durch Schrauben- erreid
antrieb mittelst der Stangen 8,, bezw. 8, gedreht werden können. Durch Drehung Eine
der cylindrischen Mäntel M,, bezw. M, kann das Wasser dem inneren und mitt- hande
leren Leitschaufelkranz zugeführt werden, wenn die Schlißöffnungen der Mäntel Ausn
vor die Kammeröffnungen treten, oder es kann der Wasserzufluß von diesen Leit-
schaufelkränzen abgestellt werden, sobald die geschlossenen Theile der cylindrischen
Mäntel die Zuströmöffnungen abdecken.
Die Achse der Turbine besteht aus der hohlen Welle W,, welche in einem
glockenförmigen Aufsaß B an ihrem oberen Ende den Laufzapfen trägt, mit N
welchem sie sich auf der Tragachse W, dreht. Lettere stüßt sich mit ihrem unteren '
Ende auf einen Fuß F', der in dem Ausflußbette der Turbine aufgestellt ist. |
Der Abstand zwischen beiden Wellen und ihre gegenseitige Abdichtung wird durch
Stopfbüchsen gesichert.
Bei den biSher besprochenen Turbinen - wirkte das Wasser durch Verengung
der Durchströmöffnungen des Rades mit einem gewissen Ueberdru> auf die Be-
wegung des Laufrades ein. Bei den nun folgenden Turbinen soll das Wasser mit
einer dem wirksamen Gefälle ganz entsprechenden Geschwindigkeit aus dem Leitrad in Z
das Laufrad übertreten. Die Geschwindigkeit des zngeführten Wassers soll aber bei
dem Durchgange durch das Laufrad möglichst ausgenußt und herabgemindert werden.
Das Wasser wirkt bei diesen Druck-Turbinen, wie wir wissen, nur durch seine
lebendige Kraft. Turbinen dieser Art sind die Girard-Turbinen (sprich: Jierah).
Die Girard-Turbinen "sind Turbinen, die gekennzeichnet sind durch die
Erweiterung des Lauffranzes nach der Austrittsstelle des Wassers hin. Hierdurch
wird die Austritt8geschwindigkeit des Wassers verringert und auch der mit dieser
Geschwindigkeit verbundene Verlust an Arbeit3vermögen. Durch ihre eigenthüm-
lichen Schaufeln und Kranzformen kann eine gleichbleibende Geschwindigkeit und
ein gleichbleibender Druck hergestellt werden, und zwar unabhängig davon, ob alle
Zellen oder nur einige beaufschlagt werden und ob das Wasser die Zellen ganz
oder nur theilweise ausfüllt. Weil die Kanäle dieser Turbinen mit Wasser nicht
ausgefüllt sind, so können die Laufräder nur in der freien Luft arbeiten.
Der Wirkungs8grad dieser Turbinen sinkt sofort nicht unbedeutend herab,
sobald sie“ unter Wasser gehen. Man kann sich nach Wei8bach*) den Vorgang
dadurch erklären, daß die von dem durchfließenden Wasser nicht gefüllten Räume
der Zellen, welche theilweise mit Luft erfüllt sind, wenn die Turbine sich frei
über Wasser bewegt, von totem Wasser erfüllt werden müssen, sobald die Turbine
unter Wasser geht. Während nun die mit Luft erfüllten Zellen den durch-
strömenden Wasserstrahlen keine nennenswerthen Hindernisse bieten, wird dagegen
das tote Wasser, welches die Zellen erfüllt, in die Bewegung hineingezogen werden.
Hierbei entstehen Wirbelbildungen innerhalb der Radzellen, die an und für sich
einen Kraftverbrauch bedingen, dann aber auch Störungen in der beabsichtigten
Wirkung des Wassers veranlassen. Man läßt aus diesen Gründen die Laufräder abe
*) Weisbach, „Ingenieur- und Maschinen-Mechanik 11“, Seite
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