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Eine besondere Art von Turbinen, die jogenannten Konus8-Turbinen, Ge]
werden von der Aktien-Gesellschaft der Maschinenfabriken von Escher, räd
Wyß & Co. in Zürich gebaut. Es sind dies Turbinen mit drei Kränzen, welche ma
von Außen beaufschlagt werden, bei welchen aber die einzelnen Kränze etagenartig ind
über einander liegen und einen abgestumpften Kegel bilden. Fig. 229 und 230 glei
geben in Schnitt und Ansicht eine derartige Turbinenanlage, wie solche in Chövres Be!
bei Genf zur Aufstellung gekommen ist. Da bei dieser Anlage das Gefälle sehr jchl
wechselt und auch der Wasserspiegel jehr veränderlich ist, so sind die Turbinen
als Doppel-Konus-Turbinen ausgeführt worden, d. h. es sind zwei Konus-Turbinen LZ
über einander auf einer Welle angeordnet. Das äußere haubenförmige Rad E,
da3 Leitrad, stüßt sich auf einen eisernen Ring, der in Stein eingelassen ist. (Es
umgiebt das Laufrad A, welches auf einer massiven Welle W befestigt ist, die
sich in der Nabe des Leitrades führt.
Bei Hochwasser*) arbeitet die obere Turbine mit der unteren zusammen.
Bei niederem Wasserstand aber, also im Winter, macht sich stromaufwärts die
Rückwirkung des Wehrstaues weniger fühlbar. Die obere Turbine ist dann ganz
außer Betrieb und die untere arbeitet allein. Die Regulirungsvorrichtung besteht
aus einem Ringschieber, der die Eingangsöffnung an dem äußeren Umfange des
Qeitrades bedeckt. Dieser Schieber ist gitterförmig durchbrochen und wird mittelst
Winkelhebels und Zugstangen bewegt.
An dem oberen Ende der Turbinenwelle ist eine Elektro-Dynamo-Maschine D
direkt angekuppelt.
Partial-Turbinen.
Es sind dies Turbinen, welche nur an einer oder an mehreren Stellen ihres
Umfanges beaufschlagt werden. Sie werden dann angewendet, wenn es sich um
Ausnutung stark veränderlicher Wassermengen bei großem Gefälle handelt. Es
sind durchweg Druck-Turbinen und sie haben kein Leitrad, sondern nur besonders
gestaltete Zuführungskanäle, das sogenannte Leitmaul. Die Turbine wird mit
radialer Durchsträmung bei innerer oder äußerer Beaufschlagung gebaut, oder
auch mit achsialer Durchströmung. Als besondere Gruppe sind hierbei die so-
genannten Tangentialräder zu nennen. (E3 werden darunter Turbinen verstanden,
bei denen das Wasser annähernd zur Richtung der Tangente, d. h. der Berührungs-
linien des KreiSzumfanges, in das Laufrad eingeleitet wird.
Veber die Tangentialräder sagt Rühlmann**): „Diese Räder sind von ganz |
entschiedenem Nuten, wenn geringe Wassermengen bei sehr hohen Gefällen zur eit
Disposition stehen, weil unter solchen Verhältnissen die Voll-Turbinen klein und Mo
für gute Construction8-Anordnungen so ungünstig ausfallen, daß in der Regel iwer
nur ein geringer Nuteffekt zu erwarten ist, nicht zu gedenken, daß zugleich die pn
e
*) „Zeitschrift des Vereins deutscher Jngenieure, 1896." We
== Rühlmann, „Allgemeine Maschinenlehre 1“. wel
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