Diese Turbine unterscheidet sich sonach scheinbar von den anderen Turbinen in €
dadurch, daß das Wasser die Laufradkränze nicht in derselben Richtung durch- häu
strömt, sondern, wie bei den Wasserrädern, nach der Einströmseite auch wieder wen;
ausströmt. Betrachtet man aber die als Tröge bezeichneten Schaufeln als Lausf-
radschaufeln, die annähernd halbkreisförmig verlaufen, so stellt sich das Pelton- daß
Rad als eine Turbine mit doppeltem Lauffranz dar. aust
Das Wasser fließt aus einem kreisrunden Mundstü> in einem Strahl von die '
rundem Querschnitt den Schaufeln zu. Dieser Wasserstrahl 8 = Fig. 243 -- Dies
wird von der Schneide a der W-förmigen Schaufeln in zwei Theile getheilt. Das die |
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Fig. 243.
Wasser gleitet in jedem Theile der Schaufel an deren Wandung entlang und
würde beim Stillstand des Rades in der Weise abfließen, wie dies in der Figur
dargestellt ist. Hat aber die Turbine erst ihre richtige Geschwindigkeit erreicht,
dann wird das aus den Schaufeln ausströmende Wasser etwa in der Pfeil-
richtung, also ungefähr parallel zur Turbinenwelle, herabgeschleudert.
Die einzelnen Tröge werden: aus Bronze hergestellt und sauber polirt, sodaß
die Reibung des Wassers an ihren Wandungen so gering wie möglich ist. Damit
auch der Wasserstrahl von einem Trog zum anderen ohne Stoß über die Vor-
räderränder der Tröge gelangen kann, werden auch diese gut abgeschärft. Bei
Bestimmung der Anzahl der Tröge hat man zu bedenken, daß ein Trog voll-
ständig entleert sein soll, bevor der nächste von dem Wasserstrahl getroffen wird.
Die Schaufeln dürfen also nicht zu eng gestellt sein. Die eigenthümliche Form
der Radschaufeln läßt es zweckmäßig erscheinen, die Schaufeln getrennt vom Rad-
körper herzustellen und mit dem aus Eisen oder einem anderen Metall gefertigten
Radkörper nachträglich zu verbinden. Die Amerikaner pflegen die Schaufeln an
den Radkörpern mittelst Schrauben zu befestigen. Die Maschinen- und Arma-
turenfabrik vorm. H. Breuer & Co. in Höchst a. M. stellt den Radkörper
aus zwei Theilen her, zwischen denen die Schaufeln mit ankerartigen Einjäßen
eingelegt und festgeklemmt werden. Bei der in Fig. 242 wiedergegebenen Aus- einer
führungsform eines Pelton-Rade3 dieser Fabrif ruht die stählerne Turbinenwelle bei
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