für eine doppelt wirkende Maschine für jeden Hub eine verschieden große Trieb- TT
kraft nothwendig werden. Aber auch bei der einfach wirkenden Maschine werden W.
die einseitig wirkenden Massen durch ein Gegengewicht ausgeglichen werden müssen. '
Zu der Regulierung dieser ungleichen Einwirkung bedient man sich eines Balanciers, bei
und zwar entweder eines mechanischen oder hydraulischen = d. h. eines durch
Wasserdruck wirkenden =- Balanciers. get
Der mechanische Balancier besteht aus einem um jeine Achse schwingenden
zweiarmigen Hebel. An einem Arme desselben greift das Pumpengestänge an, der
andere trägt die Gegengewichte.
Ein hydraulischer Balancier wird dadurch gebildet, daß der Steuer-
cylinder der Wassersäulen-Maschinen so viel höher angeordnet wird, als der
Treibcylinder, sodaß das Wasser beim Niedergehen des Treibkolbens8 einen hin-
reichenden Gegendruck in der hierbei ansteigenden Wassersäule findet, welche nach
der Abflußleitung führt. Der Niedergang des Kolbens kann dadurc< so verzögert
werden, daß den Gestängemassen das Gleichgewicht gehalten wird.
Der Wirkungs8grad der Wassersäulen-Maschinen. Nach Weisbach*)
sind erschöpfende Versuche über die Leistungen der Wassersäulen-Maschinen biSher
nicht angestellt worden. Die gemachten Versuche erstre>en sich nur auf die Er-
mittelung der Leistung von Pumpwerks-Anlagen für Bergwerke und desShalb auf
die Gesammtleistung von Wassermotor und Pumpen. Da aber über die Leistung
der Pumpen selbst hinreichend sichere Beobachtungen nicht bekannt sind, so läßt sich
aus der Gesammtbeobachtung der Wirkungsgrad der Wassersäulen-Maschinen
nicht mit Sicherheit ableiten. Nimmt man aber an, daß der Wirkungsgrad,
sowohl der der Wassersäulen-Maschinen, al3 der der Pumpen in einem bestimmten
Verhältniß zu einander stehen, so kann man leicht den Wirkung8grad der Wajsser-
säulen-Maschinen annähernd bestimmen. Da beide Maschinen ihrer Construction
und Bewegung3weise nach einander sehr ähnlich sind, jo kann man ohne Weiteres
annehmen, daß der gesammte Arbeitsverlust zur Hälfte der Wassersäulen-Maschine
und zur Hälfte der Pumpe zukommt.
Arten von Wassersäulen-Maschinen.
Die ersten Wassersäulen-Maschinen wurden am Anfang dieses Jahrhunderts
vom Ingenieur Georg von Reichenbach gebaut und zwar als doppelt wirkende
Maschinen für die Soolenleitung von Traunstein nach Ro] enheim im Salz-
kammergut. Als bedeutendste ist aber die im Jahre 1817 von ihm gebaute,
einfach wirkende Wassersäulen-Maschine zu bezeichnen, die in Jl ank zur Soolen-
leitung von Reichenhall nac Berchtesgaden aufgestellt wurde, um die Soole
*) Nach Weisbach, „Jngenieur- und Maschinen-Mechanik I], 2", ist der Wirkungsgrad
der Wassersäulen-Maschine: 1
n= 505 10:
wenn 1 den Wirkungs8grad der ganzen Maschine bezeichnet.
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