Full text: Kraft- und Hebemaschinen

1 
werden. Die Blechtafeln werden aus Schweißeisen oder aus Flußeisen gefertigt. 
Nachdem man es gelernt hat, Flußeisen von größerer Festigkeit herzustellen als 
Schweißeisen, kommt ersteres jezt mehr in Anwendung. Der „Verein der deutschen 
Hüttenleute“ und der „Dampffkessel-Ueberwachungsverein“ hat über die Beschaffen- 
heit des Materials, welches für Dampfkessel benußt werden darf, besondere Vor- 
schriften erlassen. *) 
Bleche aus Gußstahl kommen ebenfalls zur Verwendung. Bei diesen zeigt 
sich indessen der Nachtheil, daß das Stahlblech der wiederholten Ausdehnung und 
Zusammenziehung durch den Wärmeeinfluß nicht genügend widersteht und Risse 
befommt. 
Gußeisen aber darf als Material für Kessel nur benutzt werden, wenn die Theile 
bei cylindrischer Gestalt nicht mehr als 0,25 m, bei Kugelgestalt nicht mehr als 0,30 m 
lichte Weite haben. Scholl**) sagt bezüglich des Gußeisen8 als Kesselmaterial: 
, „Eine Eigenschaft hat das Gußeisen übrigens, welche seine Verwendung zu 
e die gewissen Kesseltheilen außerordentlich empfehlen3werth macht. Es wird durch Rost 
<in E viel weniger starf und weit gleichmäßiger angegriffen, als Schmiedeeisen und 
essen Stahl. Da nun besonders diejenigen Theile des Kessels, in denen das Speise- 
.. wasser mit niedriger Temperatur eintritt und sich die in dem Wasser ent- 
beits: haltene Luft abscheidet, dem Rosten ausgeseßt sind, so ist für diese Theile des 
Kessels Dauerhaftigkeit nur durch Anwendung von Gußeisen zu erzielen. Es 
hung fommt noch hinzu, daß die Wärme der Heizgase am besten ausgenußt wird, wenn 
n ist man sie zuleßt mit den kältesten Theilen de8 Kessels in Berührung bringt. Ge- 
gung schieht dies kurz vor Eintritt der Gase in den Schornstein, so ist bei Innehaltung 
ain der geseßlichen Maximaldurchmesser mit der Anwendung von Gußeisen keinerlei 
gem Gefahr verbunden. Aus vorstehenden Gründen ist Gußeisen für alle Arten 
dem: sogenannter Röhrenvorwärmer, welche als Theile de8 Kessels zu betrachten sind, 
einen ein sehr geeignetes und viel verwendetes Material.“ 
ein Kupfer wäre als Kesselmaterial besonders brauchbar, weil e8 wegen seiner 
HN großen Zähigkeit sehr widerstandsfähig ist und kupferne Kessel deShalb von geringerer 
enen Wandstärke gemacht werden können, als eiserne. Ganz besonders ist auch die 
ievin Wärmeleitungsfähigkeit des Kupfers eine sehr vortheilhafte Eigenschaft für den 
e Kesselbau. Wenn es trotdem fast gar keine Verwendung findet, so liegt das 
.- namentlich an dem höheren Preise de8 Kupfers. 
u Die Größe des Kessel3 wird vornehmlich nach seiner Heizfläche beurtheilt, 
E8 weil es nur von dieser abhängt, in welcher Zeit eine bestimmte Menge Wasser 
| Den innerhalb des Kessels in Dampf verwandelt wird. Als Heizfläche wird dabei 
Isen derjenige Theil der Kesselwand bezeichnet, welcher cinerseits von den Heizgasen, 
Mi andererseits von Wasser bespült wird. Nur durch diesen Theil der Kesselwandung 
aue findet die Wärmeübertragung auf das Wasser im Kessel statt. Es kann dabei die 
de Wärme entweder durch Strahlung auf die Kesselwandungen übertragen werden oder 
durch Berührung mit den Heizgasen und durch Fortleitung der Wärme dieser Gase. 
Es *) Siehe „Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1890, Seite 955“. 
"2ER **) „Scholl's Führer des Maschinisten.“ 
Breslauer, Maschinenbau Il. 
2539 
19
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.