Full text: Kraft- und Hebemaschinen

. % 2m 2 
al3 Dampfdom. Den gesammten Dampfraum eines Kessels pflegt man ein 
Drittel so groß zu machen, als den ganzen Kesselraum. 1 
Der Wasserspiegel. Auch durch einen großen Wasserspiegel, aljo durch u 
eine große Trennungsfläche zwischen Wajsser- und Dampfraum wird die Trocknung “ 
des entwickelten Dampfes gefördert. Die Dampfentwickelung wird nämlich unter in 
geringeren Wallungen vor sich gehen, wenn der Wasserspiegel ein großer, als wenn | 
er ein fleiner ist. Je geringer aber die Wallungen des Wassers bei der Dampf- » 
entwicelung sind, desto weniger Wasser wird der Dampf mitreißen... Bei cylin- " 
drischen Dampfkesseln hängt die Größe des Wasserspiegels von der Höhe des ye 
Wassermantels ab. Im Allgemeinen dürfte, um einen möglichst großen Wasser- R 
spiegel zu erhalten, dieser nicht viel über der Mitte des Kesselraumes liegen. In 
E3 ist auch zu bedenken, daß der Wasserspiegel stets gewissen Schwankungen n 
unterworfen ist, welche durch die Aenderung der Dampfentnahme und durch die di 
Art, wie der Kessel gespeist wird, entstehen. Die Dampfentnahme ist meist keine 
so regelmäßige, daß der Druck auf dem Wasserspiegel dauernd derselbe bleibt, und 
auch die Speisung des Kessels mit Wasser erfolgt von Zeit zu Zeit, wodurch der 
Wasserspiegel seiner Höhe und damit auch bei cylindrischen Kesseln seiner Größe 
nach sich ändert. Unter eine gewisse tiefste Lage darf der Wasserspiegel nicht 
sinken, damit alle vom Feuer berührten Kesselwandungen auch vom Wasser berührt ' 
bleiben. Wir wissen bereits, daß für Aulagen in Deutschland der tiefste Wasser- u 
stand 100 mm über der höchsten Stelle der von Heizgajen durchzogenen Kanäle E 
liegen muß. Die Höhe des Wasserstandes muß deShalb auch von Außen an dem , 
Kessel sichtbar sein. w 
Damit der Wasserspiegel, wenn er zu tief gesunken ist, schnell wieder gehoben u 
werden kann, sind besonders leistungsfähige Speisevorrichtungen erforderlich. vw 
Während der Speisung des Kessels wird die Spannung stets etwas sinken müssen, n 
und zwar um so tiefer, je kälter das Speisewasser ist. Bei veränderlicher Dampf- v 
entnahme ist ganz besonders auf die Zeit der Speisung zu achten, und sie sollte ; 
dann vorgenommen werden, wenn der Dampfverbrauch am geringsten ist. So 
wie ein zu tiefer Wasserstand, so kann auch ein zu hoher Wasserstand schädlich | 
wirken, weil durc< Verringerung des Dampfraumes die Dampfspannung im Kessel 
zu schnell wechselt und der Dampf auch zu naß wird. 
Der Raum, welcher zwischen dem niedrigsten und höchsten Wasserstande liegt, 
wird der Speiseraum genannt. v. Reiche*) äußert sich über diejen: 
„Ein großer Speiseraum, welcher uns also befähigt, dem Kessel viel Wasser 
zuzuführen, wenn wenig Dampf consumirt wird, ist das allerwirksamste Mittel, 
um den Gang des Kessels zu reguliren, und daher in all den Fällen zu empfehlen, 
in denen die Dampfconsumtion in längeren Perioden sehr verschieden ist." 4 
„Dagegen ist ein großer Speiseraum unumgänglich nothwendig, wenn man gl 
die Eigenschaften eines großen Wasserraumes ausbeuten will, weil im anderen w 
Falle durch die rasche und massenhafte, durch Druckverminderung erzeugte Dampf- 
entwickelung der Wasserspiegel unter seinen zulässig tiefsten Stand sinken müßte." " 
4 
*) y. Reiche, „Anlage und Betrieb der Dampfkessel". 
205
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.