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ce. der Zug muß ausreichend sein,
d. der Heizer hat die Feuerung aufmerksam und geschi>t zu bedienen,
e. die Schornsteineinmündung muß genügend hoch liegen.“
4. „Die Feststellung der Rauchbelästigung und zutreffendenfalls ihrer Ursachen,
sowie die Angabe der Mittel zur Abhilfe hat von Fall zu Fall durch Sach-
verständige zu erfolgen, als welche in erster Linie die mit der Ueberwachung der
Dampfkessel betrauten Ingenieure, erforderlichenfalls unter Heranziehung von
Lehrheizern berufen erscheinen.“
5. „Behördliche Vorschriften zur Verhütung der Rauchbelästigung können
nur unter unmittelbarer Mitwirkung von Sachverständigen, wie solche unter
Ziffer 4 bezeichnet sind, zum Ziele führen.“
„Die Vorschrift der Einrichtung von „rauchverzehrenden Feuerungen“ erreicht
auch bei strenger Durchführung häufig den angestrebten Zwe nicht, da den unter
Ziffer 3 aufgeführten Vorausfezungen, namentlich denjenigen unter Ziffer 3, b
und 3, d, nicht entsprochen wird.“
Ein erfahrener Praktiker, der Heizer R. Winkler*), sagt über die. Frage der
Rauchverbrennung: „Ein einfacher Rost bei genügend großer Kesselanlage von
einem gut geschulten Heizer bedient, ist noch immer die beste Feuerungsanlage
und Rauchverbrennung.“
(E3 wurde schon früher darauf hingewiesen, daß ein Brennstoff nur dann
vollständig verbrannt wird, wenn sein gesammter Kohlengehalt durch eine hin-
reichende Zuführung von Sauerstoff zu Kohlensäure verbrannt wird. Diese
Kohlensäure kann aber, wenn sie im unteren Theile einer Rostfeuerung erzeugt
wird, unmittelbar nach ihrer Entstehung auf glühende Kohle treffen, und indem
sie ihr einen Theil ihres Sauerstoffes abgiebt, zu einem Theil wieder in Kohlen-
oxyd sich zurückverwandeln. Trifft dieses Kohlenoxydgas bei genügend hoher
Temperatur nochmals mit Sauerstoff zusammen, so verbrennt es wieder zu
Kohlensäure; andernfalls zieht es unverbrannt ab. Kann lezteres verhindert
werden, dann wird die Verbrennung eine vollkommene sein. Da zur Verbrennung
von Kohlenoxyd zu Kohlensäure eine Verbrennungstemperatur von etwa 3009 C.
genügt, so ist es technisch nicht überaus schwierig, die vollkommene Verbrennung
zu erzeugen.
BisSher hatte man angenommen, daß die Rauchentwickelung, welche durch
unvollfommene Verbrennung entsteht, in der übermäßigen Entwickelung von Kohlen-
oxydgas seine Hauptursache findet. (Es hat sich aber herausgestellt, daß dex dadurch
entstehende Verlust höchstens 2--3 /, des Heizwertes des Brennstoffes beträgt.
Bei der Verbrennung von Brennstoffen findet aber gleichzeitig eine Entwickelung
von schweren Kohlenwasserstofsgasen statt, ähnlich wie bei der Leuchtgasfabrikation,
und diese haben eine ganz. verschiedene Entzündungstemperatur. Während sie
gasförmig durch die Züge einer Dampfkesselfeuerung hindurch gehen, werden sie
unter Umständen ihren Kohlenstoff in feiner Vertheilung ausscheiden, sobald an
*) Robert Winkler, „Die Heizerschule“, Hilfsbuch für Maschinisten und Dampf-
fesselheizer.
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