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des Kessels ist dieselbe, wie bei der Eincylindermaschine. Der Kessel ruht indessen
auf Tragfüßen und nicht auf Rädern.
Um zu allen beweglichen Theilen der Maschinen bequem herankommen zu
fönnen, ist vor der Kurbelwelle sowohl, wie zu beiden Seiten der Cylinder je
eine Plattform vorgesehen. Die Kurbelwelle trägt an ihren freien Enden je ein
Schwungrad und auch die Excenterstange zum Antrieb der Condensation8pumpe
ist außerhalb der Kurbelwellenlager angeordnet. Zwischen beiden Geradführungen
ist der Regulator auf dem Kessel direkt aufgestellt. Die Steuerung für den Hoch-
druckcylinder besteht in einer Rieder-Doppel-Steuerung, während der Niederdruck-
cylinder einen Trick'schen Kanalschieber hat. Die beiden neben einander liegenden
Cylinder bilden mit dem sie umgebenden Gehäuse ein Gußstück. Fig. 673 zeigt
Fig. 673.
einen Schnitt durch das Gehäuse mit beiden Cylindern. Es ist durch Zwischen-
wände so eingetheilt, daß der kleinere Hochdruckcylinder vom Kesseldampf direkt
umgeben wird, während der Niederdruckcylinder von dem Dampf umspült wird,
welcher den Hochdruckcylinder verläßt. Dieser Dampf wird darauf in dem Nieder-
druckcylinder selbst als Betriebsdampf benußt.
Lokomobilen bis zu zwölf Pferdestärken erhalten nur ein Schwungrad, größere
Majchinen werden mit zwei Schwungrädern ausgerüstet. Wenn bei größeren
Maschinen die ganze Kraft von einem Schwungrad abgeleitet werden soll, wie
dies beispiel5weise beim Antrieb von Dynamo-Maschinen der Fall ist, so muß die
Kurbelwellenlagerung hierfür besonders eingerichtet werden. Der Riemenantrieb
fann aber auch von einer besonderen Riemenscheibe erfolgen, welche auf dem
freien Ende der Kurbelwelle dem Schwungrad gegenüber aufgebracht wird.
Bei den Verbund-Lokomobilen wird, wie die Ausführungsform Fig. 670 zeigt,
gewöhnlich eine Condensationseinrichtung getroffen. Der Condensator wird direkt
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