Maschinenständer .mit den Geradführungen für den Kreuzkopf, al8 auch die Kurbel-
wellenlager direkt angegossen sind. Derartige Maschinen sind vorzugsweise für
Kleinbetrieb bestimmt. Sie werden von der Fabrik in Größen entsprechend nach-
stehender Tabelle gebaut:
Effektive Leistung in Pferdestärken... 2 | 3 | 4 15-6 7 |8- 10 129214
Durchmesser des Dampfcylinders in mm..... „115 | 135 | 150 | 180 | 200| 220 265
Föolbenhnb in mm. vue uin meam ze 3) 180 220 220 | 260| 300 380
ToUrenzahl per Minüie. u ove ue wm 250 180/150 150; 135 120 110
Durchmesser des Dampfzuführungsrohres in mm 25 | 32 32, 38| 45 50 65
4 " Dampfausgangsrohres in mm . 3 391.328 45 50 70 80
ih ' Schwungrades8 in wm . . ... 600 800/900 | 1000 | 1200 | 1400 | 1300
Besondere Arten von Dampfmaschinen. Die Dampfmaschinen mit
überhilztem Dampf,*)
Es wurde bereits früher darauf hingewiesen, daß der gesättigte Dampf, dessen
Druck und Spannkraft in der Dampfmaschine aus8genußt werden soll, an den
Cylinderwandungen abkühlt und infolgedessen als Wasser auf ihnen niederschlägt.
Es geschieht dies selbstverständlich zum Nachtheil der Nußwirkung der Dampf-
maschine, und wenn auch dieses Wasser innerhalb des Dampfcylinder8 stets
wieder verdampft wird, so kann diese neue Verdampfung nur auf Kosten von
Wärme erfolgen, welche in der Maschine nußbar gemacht werden sollte. Das
Niederschlagwasser verdampft, sobald die Ausströmöffnung geöffnet wird, und
erhöht dadurch die Spannung des abziehenden Dampfes. Dieser Verlust wird
bei den Dampfmaschinen mit Condensation ein größerer sein müssen, al3 bei den
Hochdruc-Dampfmaschinen, weil der Temperaturunterschied des eintretenden und
des abziehenden Dampfes bei ersteren ein höherer ist, als bei den lezteren. Zur
Verringerung des Verlustes der Dampfmaschinen, die mit gesättigtem Dampf
arbeiten, umgiebt man, wie schon wiederholt erwähnt wurde, die Dampfcylinder
mit einem Dampfmantel. Man verringert wohl dadurch die Menge der Nieder-
schläge, vollständig beseitigen kann man aber dadurch den Uebelstand nicht.
Schon jeit langen Zeiten ist man bestrebt, durch Anwendung von überhitztem
Dampf die Nußwirkung der Dampfmaschine zu heben. Die Schwierigkeiten, welche
jedoch daraus entstehen, daß alle Gleitflächen der Maschine dabei noch höher
erhißt werden müssen, als bei Anwendung gesättigten Dampfes, sind so bedeutende,
daß man immer. wieder von der - Anwendung überhitzten Dampfes absah. Eine
erfolgreiche Schmierung der gleitenden Flächen und eine erfolgreiche Abdichtung
*) Die Besprechungen der Heißdampfmaschine stüßen sich auf die Angaben der Ascher8-
lebener Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft vorm. W. Schmidt & Co. in Ascher8-
leben, der „Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, Jahrgang 1894“, die Auffäße des
Ingenieurs O. Herre in der „Deutschen Techniker-Zeitung, Jahrgang 1899“ und auf die
Abhandlung über Heißdampf-Maschinen-Anlagen von Prof. M. Schröter in der „Zeitschrift
des Vereins Deutscher Ingenieure“ Jahrgang 1893.
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