Kurbel- ver Kolben und Stopfbüchsen konnte nicht durchgeführt werden und eine jehr
ise für schnelle Abnutzung der gleitenden Theile war die Folge davon. Dann aber waren
) nach- es auch die Fortschritte, welche man mit Bezug auf die Steuerungsorgane und
auf die vollfommenere Ausnußung höher gespannter Dämpfe in Verbundmaschinen
Ww machte, welche von der Verfolgung des Zieles, überhißten Dampf zur Anwendung
12-14 zu bringen, ablenkten. Erst in neuerer Zeit wurde man durch die Konkurrenz,
265 welche der Gasmotor der Dampfmaschine machte, von Neuem dazu veranlaßt, die
380 Bestrebungen fortzusezen, welche auf die Erreichung einer besseren Nutwirkung
Fn des Dampfes innerhalb der Dampfmaschine ausgingen.
E Nach Herre*) ist überhißter Dampf ein Dampf, der bei einem bestimmten
1500 Druck eine höhere Temperatur hat, als die diesem Druck entsprechende Ver-
dampfungstemperatur ist.
Gesättigter Dampf ist ein Dampf, der bis zur' Verdampfungstemperatur
erwärmt ist.
4 mit Herre bezeichnet ferner als Ueberhizungswärme diejenige Wärmemenge,
welche nothwendig ist, um gesättigten Dampf in überhißten Dampf überzuführen.
dessen Da der überhizte Dampf in der Dampfmaschinenanlage ein größeres
In den Volumen einnimmt als gesättigter Dampf, so ergiebt sich schon hieraus, daß
schlägt. bei gleicher Füllung des Dampfeylinder3 eine geringere Gewichtömenge von Dampf
Dampf zum Betrieb nothwendig ist. Diese Ersparniß an Dampf ist für die biSher
3 stets gebräuchliche Ueberhißungstemperatur keine bedeutende, nur wenn der Dampf über
nn von 350% erhißt wird, wird die Dampfersparniß cine merkliche. In Wirklichkeit läßt
Das sich beim Betrieb mit überhißtem Dampf viel größere Ersparniß erzielen. Diese
. und beruht nun namentlich auf der Eigenschaft des überhitzten Dampfes, daß er an
; wird den Cylinderwandungen durch Abkühlung sich nicht niederschlägt, wie der gesättigte
ei den Dampf. Wir haben schon erwähnt, daß große Dampfverluste dadurch erwachsen,
n und und zwar kommen bei Anwendung gesättigen Dampfes oft nur etwa 2]; der ab-
„Zur ziehenden Dampfmenge zur Arbeitsleistung; der übrige Dampf geht durc<; Con-
Dampf densation für die Leistung verloren. Die erste Gelegenheit zur Condensation tritt
linder in der Rohrleitung auf, welche den Dampf vom Dampfflessel der Maschine zu-
Itieder- führt. Um diesen Verlust gering zu halten, stellt man die Maschine in der Nähe
des Kessels auf. Man macht deswegen auch den Durchmesser der Rohre so klein,
hitztem als zulässig, selbst auf Kosten eines kleinen Druckverlustes. Endlich schüßt man
welche die Rohrleitung mittelst einer Wärmeschußmasse gegen Wärmeverluste. Bei An-
höher wendung überhizten Dampfes kann auf Kosten einer bloßen Temperaturerniedrigung
itende, der Verlust durch Condensation des Dampfes vermieden werden. Man muß nur
Eine von vornherein dem Dampf entsprechend mehr Ueberhizung3wärme zuführen, und
<tung zwar Überhißt man ihn je nach der Wärmeschußmasse, mit der die Rohrleitung
bekleidet ist, für den laufenden Meter Rohrleitung um etwa 0,6---1.
<hers- In der Maschine treten die Verluste, wie vorher besprochen wurde, durch
(scher8- Abkühlung des Dampfes besonders während der Füllung und mit Beginn der
Nn 5 Expansion auf. Der frisch eintretende Dampf strömt gegen die Cylinderflächen
itschrift “
*) „Deutsche Techniker-Zeitung“, Jahrgang 1899.
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