Full text: Kraft- und Hebemaschinen

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adial- - 
assen, 
Die Condensation. 
Unter Condensation (vom lateinischen: condengatio == Verdichtung) wird die 
Verdichtung von Gasen zu einer Flüssigkeit und im Besonderen bei Dampfmaschinen 
die Verdichtung des Dampfes zu Wasser verstanden. Wie wir bereit3 wissen, 
werden Dampfmaschinen, welche den verbrauchten Dampf in's Freie direkt aus- 
puffen, als Hochdruckmaschinen bezeichnet, während die Dampfmaschinen, bei 
venen der verbrauchte Dampf in einem besonderen Gefäß zu Wasser verdichtet 
wird, bei denen also eine Condensation des Dampfes stattfindet, als Niederdruck- 
dampfmaschinen bezeichnet werden. Eigentlich ist diese Bezeichnung unzutreffend, 
denn der Vorzug der Condensation des verbrauchten Dampfes beruht gerade daraus, 
daß die Maschine mit einem höheren Dampfdruckgefälle arbeiten soll, als dies 
bei den Dampfmaschinen ohne Condensation der Fall sein kann. Wenn wir an 
die Wirkung des Wassers bei Wassermotoren denfen, so werden wir uns erinnern, 
daß als Hochdruckturbinen diejenigen bezeichnet werden, bei denen das Wasser mit 
einem höheren Gefälle zur Wirkung kommt, als Niederdru>turbinen diejenigen, 
die mit einem geringerem Gefälle arbeiten. Setzen wir den Druck des Dampfes 
an der Einströmung in die Dampfmaschine in Vergleich zu dem Druck des 
Wassers an der Einströmungsstelle in'8 Rad und den Druck des Dampfes, welcher 
aus der Dampfmaschine ausströmt, in Vergleich zu dem Druck des Wassers, 
ari welches den Wassermotor verläßt, dann wären die Dampfmaschinen mit Conden- 
Die sation gegenüber den Dampfmaschinen, welche ohne Condensation arbeiten, als 
(le M Hochdruckmaschinen zu bezeichnen. Bei letzteren muß der Dampf, wenn er 
Damit in das Freie ausgestoßen werden soll, wenigstens noch einen Druck haben, der 
einer etwas höher ist, als der der Atmosphäre, ganz ebenso wie das Wasjer aus 
nd es dem Motor nur mit einem gewissen Verlust an Gefälle ausströmen kann. Man 
einer kann nun das Dampfdruckgefälle einer Dampfmaschine dadurch vergrößern, daß 
t von man den verbrauchten Dampf nicht in's Freie gelangen läßt, sondern in einen 
aufeln luftverdünnten Raum. In diesem Fall wird der Gegendruck hinter dem Kolben 
der Dampfmaschinen ein entsprechend kleinerer sein müssen, als wenn der Dampf 
e von in's Freie abgestoßen wird, wo er den Widerstand der Atmosphäre findet. 
ien in Offenbar arbeitet eine Dampfmaschine, bei welcher dieser Gegendruck ein geringerer 
rbinen ist, mit einem höheren Dampfdruckgefälle und muß deshalb auch eine größere 
lassen. Kraftleistung zur Folge habeu-. Nehmen wir an, daß eine Dampfmaschine, welche 
hrung ihren Dampf in's Freie abstößt, dem vorwärts8getriebenen Kolben einen um 
ß eine 0,1 Atmosphäre höheren Widerstand leistet, als der Atmosphärendruck beträgt, 
utende also einen Widerstand von 1,1 Atmosphären, so würde dieselbe Maschine, wenn 
hinter ihrem Kolben eine Luftleere von 0,1 Atmosphäre erzeugt würde, einen um 
eine ganze Atmosphäre geringeren Widerstand leisten und die Wirkung des Dampf- 
orpedo- folbens um eine Atmosphäre erhöht werden. *) 
npf für H Lueger, „Lexion der gesammten Technik, Band V“, giebt folgendes Beispiel: 
Beg „Arbeitet 3. B. eine Maschine mit 4 Atmosphären, so wird bei Anwendung der Con- 
densation etwa 0,9 Atmosphäre gewonnen, sodaß der neue wirksame Druck 4,9 Atmosphären,
	        
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