-=- 644
bestimmte Luftmenge erwärmt und wieder abgekühlt, es wird vielmehr die Aus-
dehnungsfähigkeit der Heizgase selbst benußt, um den Arbeitskolben zu verschieben,
ie Maschine besteht aus einer Luftpumpe zum Ansaugen der Verbrennungsluft,
einer Feuerung und dem Arbeitscylinder, dessen Kolbenbewegung auf einen Kurbel-
mechanismus3 übertragen wird.
Der Benier'sche Motor ist, wie ihn Fig. 737 bis 739 darstellt, die am
meisten verbreitetste Feuerluftmaschine*). Dex Arbeitscylinder C ist bei der Heiß-
luftmaschine direkt auf den Feuerraum F aufgeseßt, Cylinder und Feuertopf bilden
einen zusammenhängenden eisernen Körper, der unter dem Arbeits8druck steht. Der
Brennstoff muß deshalb in einer Weise zugeführt werden, daß die Deffnung der
Feuerung sich nicht nothwendig macht. Der Füllschacht ist zu diesem Zwecke mittelst
eines Schiebers 8 verschlossen, der durch Vermittelung des Hebels H eine hin-
und hergehende Bewegung vor der Füllschachtöffnung macht. Der Schieber 8
bewegt sic dabei unterhalb der Deckplatte D, sodaß Brennstoff in dem Füllschacht
nicht direkt aufgegeben werden kann. Er hat aber eine Oeffnung, welche bei seiner
orwärt5sbewegung über den Deckel D hinaus gelangt. In dieser Endstellung
gleitete in Stückchen Coaks von der Platte R, auf welche es der Zutheiler N hatte
herunterfallen lassen, in die Oeffnung des Schiebers hinein. Es wird bei der
Bewegung des Schiebers mitgenommen, bis es vor die Deffnung des Füllschachtes T
gelangt. Erst jetzt fällt das Coaksstückchen bei geschlossenem Feuerraum durch den
Füllschacht in die Feuerung. Zur Schonung der Eisenwände ist der Feuerherd
mit einem Graphitring ausgekleidet. Der Zutheiler N besteht aus einer Scheibe
mit vier Greifern, welche durch einen trichterförmigen Vorratsraum M für den
renncoaks hindurchstreichen, dabei je ein Stückchen Coaks aufnehmen, und dieses
von der höchsten Stelle aus auf die Platte R herniederfallen lassen.
Die Luftmenge, die zur Verbrennung nöthig ist, wird mit Hülfe einer Luft-
pumpe A unterhalb des Rostes in den Feuerraum eingepreßt. Sie ist wagerecht
aufgestellt, und es sind alle Verbindungsröhren vermieden, damit die schädlichen
Räume auf das äußerste beschränkt werden. Die Luft wird von der Luftpumpe
in den Schieberkasten gedrückt und von einem Vertheilungsschieber zu einem Theil
der Feuerung zum anderen Theil direkt dem Arbeitschlinder zugeführt. Zur halben
Cylinderhöhe ist der Cylinder von einem ringförmigen Kanal E umgeben. Hier
wird ein kleinerer Theil der Luft durch die Luftpumpe in den Cylinder eingeblasen.
Der Arbeitskolben ist besonders lang und führt sich nur mit seiner oberen Hälfte
an der Cylinderwandung, die untere Hälfte des Cylinders hat einen um 2 mm
geringeren Durchmesser. In diesen Zwischenraum zwischen Kolben und Cylinder
mündet der Ringkfanal E. Es umspült nun von dieser Stelle aus die kalte Luft
die untere Hälfte des Cylinder3 und wirkt dabei in dreifacher Weise vortheilhaft.
Zunächst verhindert sie das Eindringen von Asche zwischen Kolben und Cylinder
Dann fühlt sie sowohl den unteren Theil des langen Kolbens, als auch den des
Cylinder8, sodaß an dem oberen Theil desselben nur wenig Schmiermaterial
*) Die Angaben über diese Feuerluftmaschine sind einem Vortrage von Lahmeye
entnommen, welcher in der „Zeitschrift de8 Vereins deutscher Jngenieure, Jahrgang 1888“
wiedergegeben ist,