Full text: Kraft- und Hebemaschinen

Maschinen ist es nicht immer möglich, das Schwungrad von Hand anzudrehen, 
und es müssen deShalb für solche Fälle besondere Vorrichtungen vorgesehen werden, 
durch welche das Schwungrad in Umdrehung geseßt werden kann. Weil das 
Andrehen des Motors über die Compression3-Periode hinaus dauern kann, so ist 
eine Einrichtung getroffen, durch welche das Ausströmungsventil e einen Augenblick 
während der Compression3-Periode geöffnet wird und einen Theil de38 Ga8gemenges 
entweichen läßt. Dadurch wird die Compression verringert und das Andrehen des 
Motor3 erleichtert. Zu diesem Zwecke trägt die Steuerwelle außer dem Nocken f 
=- Fig. 746 --, der das Ausströmungsventil steuert, einen zweiten seitlich gegen 
diesen versetzten Auslaßnocken 6. Vor dem Andrehen de8 Motor3 wird nun die 
Rolle an dem Ende des Hebels u, welche sich gegen den Nocken legt, seitlich so 
weit verschoben, daß sie in den Bereich de3 Einlaßnockens f, kommt, wodurch das 
Auslaßventil s während der Compression sich öffnet und Gas entweichen läßt. 
Es darf dabei nur so viel Gas entweichen, daß das Gemisch des Cylinders hin- 
reichend entzündbar wird, um den Motor in Gang zu sezen. Sobald dies 
geschehen ist, wird die Rolle am Ende des Hebels u wieder in ihre Anfangs3- 
stellung zurückgeschoben, sodaß sie in ihre Betriebsstellung, in den Bereich des 
Nocens € gelangt. 
Die Gasmotoven werden sowohl als stehende, wie als liegende Maschinen 
gebaut, stet8 aber werden sie als einseitig wirkende Maschinen ausgeführt. Man 
muß deshalb, wenn man ihren Gleichförmigkeit8grad erhöhen will, ohne dem 
Schwungrad zu große Abmessungen geben zu müssen, die Maschine als Zwillings3- 
motor ausführen. Bei einseitig wirkenden Maschinen kann man auch an Stelle 
eines Schwungrades deren zwei benußen, und zwar an jedem Ende der Kurbel- 
welle eines. 
Gasmotoren mit Ventilsteuerung. 
Die Gasmotorenfabrik Deutz in Köln-Deutz wendet bei größeren Motoren 
als inneres Steuerorgan das Ventil an. Die Ventilsteuerung dieser Fabrik ist 
in Fig. 748 dargestellt. Das Einlaßventil F' für das Gasluftgemisch wird mittelst 
des Winkelhebel8 n n von einem Nocken m gesteuert, der auf der Steuerwelle 
befestigt ist. Seitlich neben dem Cylinderkopf ist das Regulirventil Z für die 
Gasleitung angeordnet. Letzteres wird durch Vermittelung der Hebel v v von 
dem Regulirnoen z, der ebenfalls auf der Steuerwelle befestigt ist, bethätigt. 
Das Gas, welches durch das Regulirventil hindurchgeleitet wird, gelangt darauf 
in ein nach unten erweitertes Rohrstück, dessen untere Mündung von einer ebenen, 
runden Platte so weit abgeschlossen ist, daß das Gas nur durch eine Spalte am 
Umfange dieses Rohrstückes austreten kann. Diese Gasausströmöffnung liegt 
innerhalb des Rohres a, durch welches die frische Luft zugeführt wird. Dadurch 
mischt sich die Luft mit dem aus dem Spalt austretenden Gas an dem ganzen 
Umfange innig und das Gasluftgemisch gelangt durch den Mischungskanal k zu 
dem Einlaßventil F. Das Einlaßventil behält seine gleichmäßige Bewegung bei, 
auch wenn das Regulirventil Z durch die Stellung des Regulators geschlossen 
bleibt und kein Gas eintreten kann. 
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