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Die Drehkrahne
sind Hebezeuge, welche die angehobene Last am Umfange eine3 Kreises oder inner-
halb desselben, an beliebiger Stelle absezen. Der ganze Krahn dreht sich um eine
senkrechte Achse und er ist mit einem Auslegerarm versehen, der als Träger für die
Windevorrichtung dient. Am vorderen Ende dieses Auslegerarmes ist eine Leitrolle
gelagert, über welche das Seil oder die Kette läuft, die auf der Winde des Krahnes
sich aufwickelt. Die Ausleger werden sowohl aus Holz wie aus Eisen gemacht.
Man giebt den Drehkrahnen für besondere Zwecke, hauptsächlich in Gießereien,
als Gießereikrahne, eine solche Ausführung, daß die Last an jedem beliebigem
Punkt innerhalb des Kreises abgesezt werden kann. Der obere Theil des Ausleger-
armes wird alsdann wagerecht angelegt und mit Schienen für einen kleinen Wagen,
der sogenannten Laufkaße, versehen. An letzterer wird die Last angehängt, sodaß
sie in der Richtung des Auslegerarmes fortbewegt werden kann. Oft wird die
Winde auf der Laufkate zugleich untergebracht.
Soll die Last nicht nur innerhalb eines Kreises abgesezt werden können,
jondern auch weiter transportirt werden, so können dazu die sogenannten Roll-
frahne benußt werden. Man versteht darunter Drehkrahne, welche auf einem
Wagen aufgebaut sind, der auf Schienen läuft. Derartige Krahne findet man
hauptsächlich auf Bahnhöfen und in Häfen.
Für sehr große Lasten verwendet man die sogenannten Scheerenkrahne.
Die Last wird dabei durch Veränderung der Neigung des Auslegerarmes verseßt.
Ebenso wie bei dem Drehkrahn ist an dem Ende des Auslegers eine Leitrolle für
die Kette oder das Seil angebracht. Es sind aber hierbei 2 Windevorrichtungen
erforderlich und zwar, eine zum Heben der Last, die andere zur Veränderung der
Neigung des Auslegers. Diese Art von Krahne wird hauptsächlich für Schiffs-
zwecke verwendet.
Einen Drehkrahn mit feststehender Säule zeigt nach Ausführung von
Mohr & Federhaff in Mannheim Fig. 856. Als Fundamentplatte für die
Krahnsäule dient ein großer Stern von Pofileisen. In der Mitte desselben ist
die massive schmiedeeiserne Krahnsäule befestigt. Der Ausleger besteht aus 2 [
Cijen, welche durch Zugstangen mit der Säule verbunden sind. Die Ausleger-
eisen greifen an einem Halslager an, welches die Säule umfaßt und sich um sie
drehen läßt, während die Zugstangen an dem Spurlager an dem oberen Ende
der Säule befestigt sind. Das Halslager wird jetzt fast ausschließlich als Rollen-
lager gebaut. Die Winde zum Anheben der Last ist an dem Ausleger befestigt.
Von ihrer Trommel aus führt die Kette über eine Leitrolle am obersten Ende
des Auslegers. Da3 Ende der Kette ist so befestigt, daß die Kette in einer
Schlinge herunterhängt, in welche man eine lose Rolle mit dem Haken für die
Last einhängt. Sollen derartige Drehkrahne bequem gedreht werden können, so
muß eine besondere Einrichtung für diese Zwecke geschaffen werden. Ein solcher
Drehkrahn mit Handbetrieb ist nach Ausführungen des Grusonwerkes
in Magdeburg-Buckau durch Fig. 857 dargestellt. Die kurze Krahnsäule baut
sich auf einem Fundamentring auf, der an seinem äußeren Umfang verzahnt ist.
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