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Zusammensuchen das Führende doch die innere Anschauung mit
der lebendigen Erfahrung des unmittelbaren Lebens im. im
dem no< zu verschwommenen Bilde, das ihm vors<webt, Be-
stimmtheit zu geben, braucht also der Künstler das Modell, aber
indem er es braucht, steht er doch himmelhoch über ihm, denn
sonst könnte er ja das rechte Modell nicht auswählen und mit
seinem inneren Bilde nicht vergleichen.
Ein berühmtes Gemälde von P. Delaroche stellt Cromwell
dar, wie er den Sarg des hingerichteten Königs öffnet und
seine Leiche ansieht. Das vornehme Totengesicht und der
<haratktervolle, hartges<hmiedete, in Formen grobe Republikaner
bilden einen ergreifenden Gegensaß. Er trägt die Tracht des
17. Jahrhunderts: das Koller, den breitgefrempten Hut, die
hohen Stiefel 2c. Da es nun ans Malen geht, frägt sich
Delaroche, wie das denn eigentlich aussieht. Und was thut er?
Er läßt ein Kostüm machen und zwar auf den Leib eines Ar-
beiters. Der muß es vier Wochen lang anhaben und dann erst
Modell stehen, denn Delarohe will die Formen und Falten,
wie sie sich beim Tragen bilden.
So sehr kann ein Künstler die Nachhilfe dur<h Modell und
Kostüm verwerten. Aber auc<, was er dabei findet, hat er,
wie gesagt, no< wesentlih zu ergänzen durch das besondere
Gepräge der Erscheinung, wie sie als ein intimes, aber nur
halb deutliches Bild in seinem Geiste lebt und wie sie in ihrem
ansc<haulihen Wesen beschaffen wäre, wenn sie wirklich leben
würde. Dänn nutßt diese Nachhilfe, ohne zugleich zu schaden,
dann drückt sie der Arbeit keinen mechanischen Charakter auf.
Alles Verwerten des Modells muß geführt sein von der inneren
Vorstellung und von der lebendigen Kenntnis wahrer, nicht
modellmäßiger Natürlichkeit.
Wir sind no<h einmal auf die Natur zurügewiesen, mit
welcher wir doch fertig zu sein meinten. Die Natur ist eben
no< da, und wenn das Kunstwerk ausgeführt werden soll, so
behauptet sie wieder ihre Rechte. Ihre Wärme, Frische, Wahr-
heit muß immer wieder in die Werkstatt hereinsheinen. So
stünden wir also wieder beim Naturschönen.