Full text: Eine mögliche Wesenserklärung für Raum, Zeit, das Unendliche und die Kausalität

ZA — 
XI. Parallelismus und Monismus. 
Die Philosophie hat auf dem Gebiete des Physischen wie 
auch des Psychischen vielfach von Dingen oder Substanzen 
und von Eigenschaften gesprochen. Auch neuerdings wird in 
der Metaphysik noch vom Sein der „Dinge“ gehandelt. Ausser- 
dem nimmt man in beiden Gebieten auch wohl die Wirklichkeit 
von Relationen oder Beziehungen, endlich von Vorgängen an. 
Dementsprechend wird auch etwas verschieden definiert, was 
Parallelismus und Monismus sein soll. Ich halte mich der 
Kürze halber an die in dieser Schrift als möglich hingestellte 
Ansicht vom Bestehen der allgemeinen Verhältnisse ohne das 
gesonderte gleichwertige Bestehen der Dinge, zwischen denen 
— wie man begrifflich unterscheidet — die Beziehung vor- 
handen sein soll. Auch setze ich voraus, dass ein solches 
Verhältnis, wenn es besteht, ein zeitliches Verhältnis mit dem 
sogenannten Augenblicke der Gegenwart in dem früher ent- 
wickelten Sinne enthält. Dann bedeutet Parallelismus der 
beiden Gebiete: 
Es bestehen im Physischen Reihen und Gruppen von Ver- 
hältnissen physischer Art, ferner im Psychischen solche 
psychischer Art, und beide entsprechen sich, d. h. der Geist 
vermag Verhältnissen der einen. Art solche der anderen als in 
gewissem Sinne ähnlich zuzuordnen. 
— Bei dieser Definition ist durchaus nicht alles klar und er- 
schöpfend gesagt. Was z. B. der Geist bedeutet, welcher 
zuordnet, ist eine für die Sache höchst wichtige Frage; ebenso, 
was das „in gewissem Sinne ähnlich“ bedeutet. Lässt man den 
Geist aus der Definition heraus, so weiss man gar nicht, wie 
man überhaupt dazu kommt, irgend ein Zusammengehören 
anzunehmen. Man müsste dann statt dessen noch ein Drittes 
als existierend annehmen und dies nicht gerade als den „Geist“ 
bezeichnen wollen, nämlich ein seiendes Band, welches jenes 
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