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oder ob sie nur verständlich sei in Beziehung auf andere
Empfindungen, z. B, die anderer Farben. Darum handelt es
sich hier ebenso wenig wie etwa um die Behauptung, die uns
bekannte Raumwelt sei nur relativ aufzufassen, nämlich nur in
Bezug auf unsere Art der Vorstellung. Solche Arten von
Relationen fallen nicht zusammen mit den allgemeinen Ver-
hältnissen. Ich sage auch nicht, das Verhältnis sei relativ,
sondern nur im Verhältnis sei enthalten eine Art von Relation.
Man hat auch Ursache und Wirkung als eine Art Relation
hingestellt: offenbar dreht es sich dabei nur um die Wort-
erklärung der „Relation“. Diejenigen Elemente, welche bei
einem Verhältnisse eine Rolle spielen, sollen vorläufig mit dem
Verhältnis von Ursache und Wirkung noch nicht in Vergleich
gebracht ‚werden.
II. Der Punkt und das Unendliche.
‚Es ist nicht selten, dass der Punkt in gewisser Beziehung
mit Null oder auch mit dem Unendlichkleinen vertauscht wird.
In der That stehen die drei in naher Beziehung. Eine sehr
einfache logische Untersuchung muss den Anfang unserer
Betrachtung machen.
Auf Null pflegt man mathematisch zu kommen durch eine
„Nulldifferenz“, z. B. 3—3. Eine solche hat zwar den Wert
Null; es ist aber nicht richtig zu sagen, die Vorstellung 3—3
sei genau dasselbe wie die Vorstellung Null. Erstere enthält
gedanklich viel mehr, sie enthält die Zahlenvorstellung 3 sogar
zweimal und dazu noch die Vorstellung des Wegnehmens.
Dies ist bei der Vorstellung Null nicht mehr in genau dem-
selben Umfange und Sinne der Fall, wenn es auch ganz richtig
ist, dass man durch jene Differenz auf die Vorstellung von
Null hinleiten kann, Man dürfte nur sagen: das Resultat jener
zusammengesetzten Vorstellung, nicht aber die einfache Zu-
sammenreihung der Begriffe 3 und 3 und des Subtrahierens ist
Null. Wenn es uns nicht darauf ankommt, welche Vor-