a
ab! In Wahrheit sind diese Strecken auch nicht gleich, und
sie werden rach den Pendelgesetzen auch bei ungleicher Länge
nahezu in gleichen Zeiten zurückgelegt (falls der Winkel nur
klein ist). Allerdings kann man verleitet werden, gleiche Zeiten
anzunehmen, wenn nahezu gleiche Strecken fortwährend hinter-
einander vor unserem Auge zurückgelegt werden. Dies ist nur
eine Verführung. Man könnte aber sagen, man fühle es ganz
deutlich in sich, dass gleiche Zeiten vergehen, wenigstens nahe-
zu gleiche Zeiten. Man kann z.. B., während das Pendel
schwingt, immerfort zählen, eniweder laut mit dem Munde
oder doch halblaut oder mit dem Gefühle der Mundthätigkeit;
bei diesem Zählen merkten wir ganz deutlich, dass die Zeiten
gleich seien. Dies hat keine Beweiskraft. Es könnte ganz
wohl sein, dass wir das eine Mal rasch bis sieben zählten
innerhalb einer Sekunde und dass beim darauffolgenden Male
doch die doppelte Zeit dabei verstriche. Man überlege nur,
woher dieses innere Zeitgefühl eigentlich stammt! Ganz un-
zweifelhafte Kennzeichen dafür haben wir nicht, ob bei den-
selben inneren Erlebnissen dieselbe Zeit vergeht — im Gegen-
teile, wir überzeugen uns oft oder glauben uns zu überzeugen,
dass wir bisweilen in ganz kurzer Zeit innerlich so viel er-
'eben, wie ein anderes Mal in ganz langer, z. B. wenn unser
Sehnen gross war, unsere Erwartung gespannt wurde oder wir
sehr schnell dachten. Wenn wir bis sieben zählen, so schnell
wir mit dem Munde können, so haben wir dabei deutlich das
Gefühl und die Vorstellung der sieben einzelnen Vorgänge.
Wenn diese sieben Vorgänge, Gefühle und Vorstellungen sich
wiederholen, etwa in denselben Verhältnissen, aber in Wahrheit
in anderen Zeitabständen — wonach sollten wir dies beur-
teilen können? Wieder nach inneren Erlebnissen? Man könnte
behaupten, wir wüssten bestimmt, dass wir nur bei einer ge-
wissen Langsamkeit einzelner Reize imstande sind, ebenso
viel einzelne Empfindungen zu haben, z. B. in einer Sekunde
nur eine gewisse Anzahl einzelner Töne unterscheiden könnten,
Will man dies feststellen, so kann es doch nur durch Instru-
mente geschehen, auf deren absolute Richtigkeit wir uns